Kriminalitäts­furcht und Sicherheits­gefühl

Kriminalitätsfurcht ist ein vielschichtiges Konstrukt, das als allgemeines Sicherheitsgefühl sowie als personale und soziale Kriminalitätsfurcht differenziert betrachtet und gemessen werden kann.

Das allgemeine Sicherheitsgefühl der Bevölkerung ist ein Indikator für Kriminalitätsfurcht. Es fokussiert die raum- und zeitbezogenen Alltagssituationen der Menschen. Die relevanten Bezüge der vorliegenden Untersuchung sind dabei die Wohnung und die Wohngegend, der öffentliche Raum (auch ÖPNV) und der Online-Raum in unterschiedlichen Nutzungsformen zur Tages- und Nachtzeit. Hierzu zählt die Frage: „Wie sicher fühlen Sie sich nachts ohne Begleitung in Ihrer Wohngegend?“; sie gilt als Standarditem zur Operationalisierung des Sicherheitsgefühls, das international vielfach verwendet wird (kritisch zu Reliabilität und Validität vgl. Noack 2015).

Die personale Kriminalitätsfurcht ist als individuelle Sorge und Betroffenheit der Menschen vor Kriminalität zu verstehen. Die Messung erfolgt nach Boers (1994) in Anlehnung an die Einstellungsforschung der Sozialpsychologie auf der emotionalen Ebene (affektive Kriminalitätsfurcht), der persönlichen Risikoeinschätzung (kognitive Ebene) und dem Schutz- und Vermeideverhalten (konative Ebene) der Menschen.

Die soziale Kriminalitätsfurcht fokussiert die Bedrohung der Gesellschaft durch Kriminalität. Relevante Aspekte sind die Einstellungen der Menschen zur Justiz und zum Sanktionssystem bzw. den Institutionen der strafrechtlichen Sozialkontrolle (Bundesministerium des Innern/ Bundesministerium der Justiz 2006).

Die vorliegende Untersuchung fokussiert das Sicherheitsgefühl der Menschen und die personale Kriminalitätsfurcht. Sie erstreckt sich damit auf einen breiten Bereich potentieller Einflussfaktoren der Kriminalitätsfurcht und ermöglicht in dieser Ausrichtung grundsätzlich Vergleiche mit anderen Untersuchungen auf Bundes- oder Länderebene, z. B. „Sicherheit und Kriminalität in Deutschland“ des BKA (SKiD, Birkel et al. 2022) sowie die „Befragung zu Sicherheit und Kriminalität in Niedersachsen“ des LKA Niedersachsen (Bosold et al. 2024).

Alter    Geschlecht    Migrationshintergrund    Wohnortgröße   

Allgemeines Sicherheitsgefühl

Die Untersuchung bestätigt die Bedeutung der eigenen Wohnung/des eigenen Hauses für das Sicherheitsgefühl der Menschen in Baden-Württemberg. Mit Blick auf alle abgefragten Kategorien fühlen sich die Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger „nachts alleine in ihrer Wohnung/ihrem Haus“ am sichersten (93,3 % eher/sehr sicher). Ähnliche Ergebnisse zeigen sich auch in der bundesweiten SKiD-Studie sowie in Niedersachsen. Dort fühlen sich 7,9 % bzw. 8,3 % nachts allein in der eigenen Wohnung oder im Haus eher/sehr unsicher, in Baden-Württemberg sind dies 6,7 %.

Ein hohes Sicherheitsgefühl zeigt sich auch in der eigenen Wohngegend im Allgemeinen (90,6 %) und bei der Teilnahme am Straßenverkehr (84,5 %). Vergleiche mit den Studien des BKA (SKiD) und aus Niedersachsen sind an dieser Stelle nicht möglich, da diese andere Formulierungen der Fragestellungen („tagsüber ohne Begleitung in der Wohngegend/in ihrer Nachbarschaft“) verwendet haben.  

Am stärksten ausgeprägt ist das Unsicherheitsgefühl in Baden-Württemberg nachts ohne Begleitung im öffentlichen Personennahverkehr (54,5 % eher/sehr unsicher), bundesweit (SKiD-Studie) sind dies 53,7 %. Nachts ohne Begleitung im öffentlichen Raum fühlen sich in Baden-Württemberg 47,1 % eher oder sehr unsicher, was vergleichbar ist mit 53,7 % in der SKiD-Studie und 52,1 % in Niedersachsen.

Das Unsicherheitsgefühl, gemessen mit dem Standarditem „nachts ohne Begleitung in der Wohngegend“ liegt in Baden-Württemberg bei 24 % (eher/sehr unsicher), so auch in Niedersachsen, auf Bundesebene liegt es etwas höher (28 %).

Im Online-Raum zeigt sich ein beachtliches Unsicherheitsgefühl. Während sich ca. Dreiviertel der Befragten (74,4 %) bei der Nutzung noch eher sicher oder sicher fühlen, stellt sich das für die Nutzung Sozialer Medien vergleichsweise schlechter dar; fast die Hälfte (45,2 %) fühlt sich bei dieser Tätigkeit eher oder sehr unsicher.

Insgesamt zeigt sich, dass die deskriptiven Ergebnisse auf der Basis vergleichbarer Fragestellungen in ähnlichen Wertebereichen liegen und mit den Ergebnissen anderer Studien zum Sicherheitsgefühl auf Landes- oder Bundesebene gut vergleichbar sind.

Wird das allgemeine Sicherheitsgefühl nach Alter differenziert, zeigen sich innerhalb der abgefragten Teilbereiche keine außerordentlich großen Unterschiede. Erwartungsgemäß gibt es einen umgekehrt U-förmigen Zusammenhang für die Frage nach dem Sicherheitsgefühl bei Nacht in der eigenen Wohngegend. Junge Menschen und ältere Menschen fühlen sich dabei weniger sicher als die Personen in den mittleren Altersgruppen. Während z. B. 71,7% der 16–25-Jährigen und 70,2% der über 75-Jährigen angeben sich eher/sehr sicher zu fühlen, tun dies 79,1% der 36–45-Jährigen. Ähnlich, jedoch auf einem insgesamt niedrigeren Niveau, ist dies bei der Frage nach dem Sicherheitsgefühl nachts im öffentlichen Raum zu beobachten. Aber auch hier sind die Unterschiede innerhalb der Gruppen eher klein. Ein relativ deutlicher Trend ist für das Sicherheitsgefühl bei der Nutzung sozialer Medien zu beobachten, wobei das Sicherheitsgefühl linear mit dem Alter abnimmt. Während 75,7% der 16–25-Jährigen sich hier eher/sehr sicher fühlen, sind dies bei den 36–45-Jährigen nur 57,8% der Befragten und bei den über 75-Jährigen geben lediglich 29,7% an sich eher/sehr sicher bei der Nutzung sozialer Medien zu fühlen. Hier gilt zu beachten, dass auch die Nutzung sozialer Medien über die Altersgruppen variiert und diese sicherlich auch in ihrer Form unterschiedlich genutzt werden. Dieser Aspekt wird in detaillierteren Analysen an anderer Stelle nochmals erläutert werden. Aber auch bei der allgemeinen Nutzung des Internets fühlen sich ältere Personen weniger sicher. Die Unterscheide sind hier weniger stark ausgeprägt, jedoch beträgt auch hier die Differenz zwischen den 16–25-Jährigen (83,4%) und den über 75-Jährigen (62,3%) über 20 Prozentpunkte.

Wie sicher fühlen Sie sich …
(Anteil sehr/eher sicher)
16 - 25 Jahre 26 - 35 Jahre 36 - 45 Jahre 46 - 55 Jahre 56 - 65 Jahre 66 - 75 Jahre 76 Jahre und älter
in Ihrer Wohngegend im Allgemeinen? 88,8 % 89,4 % 90,2 % 90,1 % 90,8 % 93,2 % 92,7 %
bei der Teilnahme im Straßenverkehr? 83,6 % 84,2 % 84,0 % 84,4 % 85,3 % 86,8 % 83,2 %
bei der Nutzung des Internets? 83,4 % 81,0 % 78,0 % 72,6 % 70,0 % 69,2 % 62,3 %
bei der Nutzung Sozialer Medien (z. B. Facebook, Twitter - X, Instagram, TikTok)? 75,7 % 66,7 % 57,8 % 51,7 % 43,0 % 37,2 % 29,7 %
nachts ohne Begleitung im öffentlichen Raum? 50,5 % 54,9 % 55,5 % 53,0 % 53,8 % 52,2 % 48,0 %
nachts ohne Begleitung im öffentlichen Personennahverkehr? 47,7 % 48,3 % 47,4 % 43,2 % 43,3 % 43,7 % 43,6 %
nachts alleine in Ihrer Wohnung / Ihrem Haus? 91,0 % 92,6 % 94,3 % 94,3 % 93,5 % 93,9 % 93,6 %
nachts ohne Begleitung in Ihrer Wohngegend? 71,7 % 75,8 % 79,1 % 77,9 % 78,1 % 76,8 % 70,2 %

Mit der Differenzierung nach Geschlecht ergeben sich für das allgemeine Sicherheitsgefühl drei maßgebliche Unterschiede. Nachts ohne Begleitung im öffentlichen Personennahverkehr fühlen sich Frauen (31,7%) weniger sicher als Männer (60%). Mit einem Unterschied von fast 30 Prozentpunkten ist dieser Unterschied sehr deutlich. Ähnliches ist für den Aufenthalt nachts ohne Begleitung im öffentlichen Raum zu beobachten. Hier geben 68,5% der Männer an sich eher oder sehr sicher zu fühlen, wohingegen dies nur 37,8% der Frauen angeben. Nachts ohne Begleitung in der eigenen Wohngegend ist das Sicherheitsgefühl zwar in beiden Gruppen höher, jedoch beträgt auch hier der Unterschied ca. 20 Prozentpunkte. Bei den Männern berichten 86% sich eher oder sehr sicher zu fühlen, bei den Frauen sind dies nur 66,6%. Für die übrigen Situationen zeichnet sich ab, dass sich die Gruppe der Frauen jeweils geringfügig unsicherer fühlt, die Unterschiede sind jedoch deutlich kleiner.

Wie sicher fühlen Sie sich …
(Anteil sehr/eher sicher)
männlich weiblich
in Ihrer Wohngegend im Allgemeinen? 91,1 % 90,3 %
bei der Teilnahme im Straßenverkehr? 86,6 % 82,8 %
bei der Nutzung des Internets? 77,2 % 71,8 %
bei der Nutzung Sozialer Medien (z. B. Facebook, Twitter - X, Instagram, TikTok)? 57,5 % 52,5 %
nachts ohne Begleitung im öffentlichen Raum? 68,5 % 37,8 %
nachts ohne Begleitung im öffentlichen Personennahverkehr? 60,0 % 31,7 %
nachts alleine in Ihrer Wohnung / Ihrem Haus? 96,3 % 90,6 %
nachts ohne Begleitung in Ihrer Wohngegend? 86,0 % 66,6 %

Das allgemeine Sicherheitsgefühl ist im Wesentlichen nicht dadurch bedingt, dass Personen einen Migrationshintergrund haben oder nicht. Die beobachtbaren Unterschiede sind allesamt gering. Am ehesten zeigen sich Unterschiede bei der Nutzung sozialer Medien sowie beim Sicherheitsgefühl nachts im öffentlichen Personennahverkehr und nachts ohne Begleitung im öffentlichen Raum. Befragte mit Migrationshintergrund fühlen sich bei diesen Aspekten insgesamt etwas sicherer.

Wie sicher fühlen Sie sich …
(Anteil sehr/eher sicher)
Ohne Migrationshintergrund Mit Migrationshintergrund
in Ihrer Wohngegend im Allgemeinen? 91,4 % 89,2 %
bei der Teilnahme im Straßenverkehr? 85,0 % 83,7 %
bei der Nutzung des Internets? 73,7 % 75,9 %
bei der Nutzung Sozialer Medien (z. B. Facebook, Twitter - X, Instagram, TikTok)? 52,2 % 59,8 %
nachts ohne Begleitung im öffentlichen Raum? 51,7 % 55,3 %
nachts ohne Begleitung im öffentlichen Personennahverkehr? 42,8 % 50,5 %
nachts alleine in Ihrer Wohnung / Ihrem Haus? 93,6 % 92,8 %
nachts ohne Begleitung in Ihrer Wohngegend? 76,4 % 75,6 %

Zwischen der Wohnortgröße und dem allgemeinen Sicherheitsgefühl bestehen Zusammenhänge, die insgesamt schwach bis sehr schwach sind. Bemerkenswert ist, dass sich für unterschiedliche Bereiche die Richtung dieser Zusammenhänge ändert. Bei der Frage nach dem Sicherheitsgefühl in der eigenen Wohngegend im Allgemeinen, bei der Teilnahme im Straßenverkehr, nachts ohne Begleitung im öffentlichen Raum und nachts ohne Begleitung in Ihrer Wohngegend fühlen sich die befragten Personen mit zunehmender Wohnortgröße weniger sicher. Auf der anderen Seite nimmt das Sicherheitsgefühl mit der Wohnortgröße zu, wenn nach der Nutzung des Internets, der Nutzung Sozialer Medien sowie nach dem Sicherheitsgefühl nachts ohne Begleitung im öffentlichen Personennahverkehr und nachts alleine in der eigenen Wohnung bzw. im eigenen Haus gefragt wird. Bei all diesen Unterschied ist zu erwähnen, dass die Werte für die Gemeindegröße nicht besonders stark vom Gesamtwert abweichen. Anteilswerte für die Kategorie eher/sehr sicher können für die unterschiedlichen Wohnortgrößen der Tabelle entnommen werden.

Wie sicher fühlen Sie sich …
(Anteil sehr/eher sicher)
unter 5.000 EW 5.000
bis unter 20.000 EW
20.000
bis unter 50.000 EW
50.000
bis unter 100.000 EW
100.000 EW
und mehr
in Ihrer Wohngegend im Allgemeinen? 94,8 % 92,3 % 89,8 % 89,2 % 87,2 %
bei der Teilnahme im Straßenverkehr? 87,6 % 86,2 % 85,3 % 84,0 % 80,4 %
bei der Nutzung des Internets? 70,0 % 73,5 % 73,4 % 76,4 % 79,8 %
bei der Nutzung Sozialer Medien (z. B. Facebook, Twitter - X, Instagram, TikTok)? 50,5 % 53,2 % 53,1 % 56,4 % 60,9 %
nachts ohne Begleitung im öffentlichen Raum? 58,4 % 55,4 % 51,8 % 49,3 % 49,6 %
nachts ohne Begleitung im öffentlichen Personennahverkehr? 43,6 % 43,5 % 46,8 % 45,9 % 48,3 %
nachts alleine in Ihrer Wohnung / Ihrem Haus? 93,1 % 93,0 % 93,0 % 93,8 % 94,6 %
nachts ohne Begleitung in Ihrer Wohngegend? 83,6 % 79,0 % 74,1 % 73,0 % 71,0 %
Kriminalitäts­furcht (affektiv)

Die affektive Kriminalitätsfurcht bildet als Teil der personalen Kriminalitätsfurcht die individuelle Sorge und Betroffenheit der Menschen vor Kriminalität ab. Diese Befürchtung wurde in der vorliegenden Untersuchung raum- und zeitunabhängig in Bezug auf folgende Delikte erhoben:

  • Diebstahl
  • Körperverletzung
  • Sachbeschädigung
  • Kriminalität im Internet und bei der Nutzung Sozialer Medien
  • Wohnungseinbruch
  • Überfall / Raub
  • Sexuelle Belästigung / sexueller Missbrauch
  • Stalking
  • Teilnahme am Straßenverkehr
  • Vorurteilskriminalität
  • Terrorismus.

Die folgenden für Baden-Württemberg berichteten Ergebnisse lassen sich mit den Studien des BKA (SKiD) und aus Niedersachsen nicht unmittelbar vergleichen, da diese andere Skalen verwendet haben;  es zeigen sich aber vergleichbare zentrale Tendenzen.

Die höchste Beunruhigung in Baden-Württemberg betrifft die Furcht vor Kriminalität im Internet. 56,6 % der Befragten haben manchmal, oft oder sehr oft die Befürchtung, dass sie davon betroffen sein könnten. Etwa die Hälfte der Befragten befürchtet (manchmal, oft oder sehr oft), dass Ihnen etwas gestohlen werden könnte (50,7 %), dass sie bei der Teilnahme im Straßenverkehr verletzt werden könnten (49,9 %) oder dass sie von Kriminalität bei der Nutzung Sozialer Medien betroffen sein könnten (49,4 %).

Am wenigsten befürchten die Befragten, dass sie von Stalking/Nachstellung betroffen sein könnten, 86,3 % haben diese Befürchtung selten oder nie. Ebenfalls gering (selten oder nie) ist die Befürchtung, sexuell missbraucht werden zu können (84 %) bzw. die Furcht vor Vorurteilskriminalität (82,9 %).

Unter dem oben genannten Vorbehalt des Vergleichs mit anderen Studien zeichnen sich tendenzielle Übereinstimmungen in Niedersachsen mit Blick auf eine Furchtdominanz für Eigentumsdelikte und bei der bundesweiten Befragung (SKiD) für Internetbetrug ab.

Die Furcht vor Internetkriminalität ist mit Blick auf andere abgefragte Delikte über alle Altersgruppen hinweg vergleichsweise hoch. Der tendenziell U-förmige Verlauf zeigt den besten Wert bei den 16- bis 25-Jährigen (40,2 % Befürchtung manchmal/oft/sehr oft) und den schlechtesten Wert bei der Altersgruppe der 56- bis 65-Jährigen (65,2 % Befürchtung manchmal/oft/sehr oft). Bei den ab 76-Jährigen liegt dieser Wert bei 54,4 %.

Während 39,0 % der 16- bis 25-Jährigen manchmal, oft bzw. sehr oft befürchten, von jemandem sexuell belästigt zu werden (29,3 % sexuell missbraucht zu werden), liegt der Anteil der ab 76-Jährigen mit Furcht vor sexueller Belästigung bei 7,8 % (5,9  % vor sexuellem Missbrauch). Mit steigendem Alter fürchten sich die Menschen in Baden-Württemberg auch weniger vor Vorurteilskriminalität. Die Befürchtung, wegen Vorurteilen gegenüber der Religion, sexuellen Orientierung, Herkunft, Behinderung, politischen Einstellung oder Zugehörigkeit zu einer anderen gesellschaftlichen Gruppe von einer Straftat betroffen sein zu können, ist generell gering. Nur knapp ein Viertel der 16- bis 25-Jährigen (23,5 %) befürchtet dies nie bzw. selten, und noch sehr viel sicherer in Bezug auf vorurteilsgeleitete Kriminalität fühlen sich die Menschen in der Altersgruppe ab 76 Jahre (6,7 % manchmal/oft/sehr oft).

Die Furcht vor einem Wohnungseinbruch ist bei den 16- bis 25-Jährigen am geringsten: 28,3 % befürchten dies manchmal, oft bzw. sehr oft. Bei den 56- bis 65-Jährigen liegt der Anteil bei 46,0 %. Dies fügt sich zum Befund, dass die 16- bis 25-Jährigen auch die geringsten Schutzvorkehrungen zur Sicherung der Wohnung bzw. des Hauses treffen. Nur 13,6 % (vgl. Gruppenunterschiede Schutz- und Vermeidungsverhalten [Konativ]) nutzen oder aktivieren zusätzliche Einbruchsicherungen oder eine Alarmanlage häufig bzw. immer. Dabei ist davon auszugehen, dass in dieser Altersgruppe junge Menschen vertreten sind, die den Schutz für die Wohnung oder das Haus anderen überlassen, insbesondere den Eltern, und sich dabei sicher fühlen.

Wie oft haben Sie die Befürchtung, dass …
(Anteil "manchmal/oft/sehr oft")
16 - 25 Jahre 26 - 35 Jahre 36 - 45 Jahre 46 - 55 Jahre 56 - 65 Jahre 66 - 75 Jahre 76 Jahre und älter
Ihnen etwas gestohlen werden könnte? 51,8 % 52,8 % 51,5 % 54,0 % 52,9 % 45,8 % 42,2 %
Sie von jemandem geschlagen und verletzt werden könnten? 31,1 % 28,0 % 25,9 % 26,7 % 24,2 % 18,1 % 15,5 %
Sie von jemandem gestoßen / getreten und verletzt werden könnten? 28,7 % 27,1 % 25,4 % 26,3 % 24,7 % 19,1 % 17,0 %
Ihr Eigentum beschädigt werden könnte? 46,9 % 49,6 % 46,7 % 47,9 % 45,8 % 37,0 % 31,1 %
Sie von Kriminalität im Internet betroffen sein könnten? 40,2 % 49,8 % 56,1 % 64,1 % 65,2 % 61,9 % 54,4 %
Sie von Kriminalität bei der Nutzung Sozialer Medien betroffen sein könnten? 33,3 % 41,2 % 48,6 % 57,2 % 58,8 % 56,9 % 50,7 %
in Ihre Wohnung / Ihr Haus eingebrochen werden könnte? 28,3 % 35,2 % 40,1 % 45,0 % 46,0 % 43,1 % 41,1 %
Sie überfallen und beraubt werden könnten? 30,0 % 31,8 % 32,1 % 35,5 % 35,8 % 31,6 % 32,6 %
Sie von jemandem sexuell belästigt werden könnten? 39,0 % 31,3 % 24,9 % 22,6 % 17,1 % 10,5 % 7,8 %
Sie von jemandem sexuell missbraucht werden könnten? 29,3 % 20,3 % 16,7 % 15,2 % 11,5 % 7,1 % 5,9 %
Sie von Stalking / Nachstellung betroffen sein könnten? 22,9 % 17,6 % 14,7 % 14,0 % 11,2 % 7,3 % 6,1 %
Sie bei der Teilnahme im Straßenverkehr verletzt werden könnten? 49,1 % 50,0 % 48,4 % 51,7 % 52,1 % 48,2 % 48,4 %
Sie wegen Vorurteilen gegenüber Ihrer Religion, sexuellen Orientierung, Herkunft, Behinderung, politischen Einstellung oder Zugehörigkeit zu einer anderen gesellschaftlichen Gruppe von einer Straftat betroffen sein könnten? 23,5 % 22,9 % 21,0 % 17,7 % 14,1 % 9,7 % 6,7 %
Sie von einem terroristischen Anschlag betroffen sein könnten? 13,6 % 16,6 % 19,4 % 19,0 % 17,3 % 15,0 % 13,4 %

Der höchste Unterschied zwischen den Geschlechtern ist bei der Furcht vor sexueller Belästigung und sexuellem Missbrauch festzustellen. Während die Gruppe der Männer sich in sehr geringem Umfang vor sexueller Belästigung fürchtet (5,2 % manchmal/oft/sehr oft), sind es bei den Frauen 38,9 %, die sich entsprechend häufig vor sexueller Belästigung fürchten, was einer Differenz von fast 34 Prozentpunkten entspricht. Eine hohe Differenz ergibt sich auch bei der Furcht vor sexuellem Missbrauch (3,4 % der Männer vs. 26,9 % der Frauen manchmal/oft/sehr oft). Diese Differenz bestätigt sich auch in der bundesweiten Untersuchung Sicherheit und Kriminalität in Deutschland (Birkel et al. 2022, S. 141f.).

Während die Werte bei Sachbeschädigung und Formen der Körperverletzung im Geschlechtervergleich sich wenig unterscheiden (vgl. Tabelle), weicht die Furcht vor einem Überfall/Raub um über 10 Prozentpunkte voneinander ab. Die befragten Männer fürchten sich zu 27,7 % manchmal, oft bzw. sehr oft davor, „überfallen und beraubt werden zu können“; bei den Frauen sind dies nur 38,0 %.

Auch bei der Internetkriminalität zeigt sich eine etwas geringere Furcht der Männer im Vergleich zur Gruppe der Frauen (Männer 54,9 %vs. Frauen 58,0 % manchmal/oft/sehr oft). Für spezifische Delikte im Internet werden auch entgegengesetzte Befunde berichtet. Die bundesweite Untersuchung (Birkel et al. 2022, S. 142) stellt für Betrug im Internet eine stärkere Kriminalitätsfurcht von Männern im Vergleich zu Frauen fest (43,2 % vs. 40,6 %, „ziemlich beunruhigt/sehr stark beunruhigt“). In der vorliegenden Untersuchung zeigt sich indes auch eine geringere Furcht der Männer vor Kriminalität in Sozialen Medien (Männer 45,8 % vs. Frauen 52,8 % manchmal/oft/sehr oft).

Wie oft haben Sie die Befürchtung, dass …
(Anteil "manchmal/oft/sehr oft")
männlich weiblich
Ihnen etwas gestohlen werden könnte? 48,7 % 52,5 %
Sie von jemandem geschlagen und verletzt werden könnten? 25,0 % 24,1 %
Sie von jemandem gestoßen / getreten und verletzt werden könnten? 24,1 % 24,4 %
Ihr Eigentum beschädigt werden könnte? 44,4 % 44,2 %
Sie von Kriminalität im Internet betroffen sein könnten? 54,9 % 58,0 %
Sie von Kriminalität bei der Nutzung Sozialer Medien betroffen sein könnten? 45,8 % 52,8 %
in Ihre Wohnung / Ihr Haus eingebrochen werden könnte? 35,8 % 44,2 %
Sie überfallen und beraubt werden könnten? 27,7 % 38,0 %
Sie von jemandem sexuell belästigt werden könnten? 5,2 % 38,9 %
Sie von jemandem sexuell missbraucht werden könnten? 3,4 % 26,9 %
Sie von Stalking / Nachstellung betroffen sein könnten? 7,3 % 19,5 %
Sie bei der Teilnahme im Straßenverkehr verletzt werden könnten? 45,7 % 53,8 %
Sie wegen Vorurteilen gegenüber Ihrer Religion, sexuellen Orientierung, Herkunft, Behinderung, politischen Einstellung oder Zugehörigkeit zu einer anderen gesellschaftlichen Gruppe von einer Straftat betroffen sein könnten? 18,5 % 15,1 %
Sie von einem terroristischen Anschlag betroffen sein könnten? 14,4 % 18,6 %

Die Furcht vor Kriminalität im Internet und in Sozialen Medien ist bei den Befragten mit Migrationshintergrund im Vergleich geringer ausgeprägt. 49,7 %) der Befragten mit Migrationshintergrund haben manchmal, oft bzw. sehr oft die Befürchtung, dass sie von Internetkriminalität betroffen werden könnten (vs. 60,0 %) ohne Migrationshintergrund), und 43,3 %) fürchten die Betroffenheit von Kriminalität manchmal, oft bzw. sehr oft bei der Nutzung Sozialer Medien (vs. 52,7 %) ohne Migrationshintergrund). Auch in Bezug auf die Gefahr eines Einbruchs in ihre Wohnung oder ihr Haus fühlen sich die Befragten mit Migrationshintergrund sicherer (vgl. Tabelle). Eine umgekehrte Verteilung zeigt sich bei der Furcht vor vorurteilsgeleiteten Straftaten. Die Befürchtung, wegen Vorurteilen gegenüber der Religion, sexuellen Orientierung, Herkunft, Behinderung, politischen Einstellung oder Zugehörigkeit zu einer anderen gesellschaftlichen Gruppe von einer Straftat betroffen sein zu können, liegt bei den Befragten mit Migrationshintergrund etwa 10 Prozentpunkte höher als bei der Vergleichsgruppe ohne Migrationshintergrund (23,7 %) vs. 13,5 %), manchmal/oft/sehr oft). Das Ergebnis entspricht den Befunden der Untersuchung Sicherheit und Kriminalität in Deutschland (Birkel et al. 2022, S. %149f.).

Wie oft haben Sie die Befürchtung, dass …
(Anteil "manchmal/oft/sehr oft")
Mit Migrationshintergrund Ohne Migrationshintergrund
Ihnen etwas gestohlen werden könnte? 47,4 % 52,4 %
Sie von jemandem geschlagen und verletzt werden könnten? 24,5 % 24,7 %
Sie von jemandem gestoßen / getreten und verletzt werden könnten? 23,4 % 24,9 %
Ihr Eigentum beschädigt werden könnte? 41,5 % 45,9 %
Sie von Kriminalität im Internet betroffen sein könnten? 49,7 % 60,0 %
Sie von Kriminalität bei der Nutzung Sozialer Medien betroffen sein könnten? 43,3 % 52,7 %
in Ihre Wohnung / Ihr Haus eingebrochen werden könnte? 35,0 % 42,7 %
Sie überfallen und beraubt werden könnten? 30,3 % 34,3 %
Sie von jemandem sexuell belästigt werden könnten? 23,0 % 22,2 %
Sie von jemandem sexuell missbraucht werden könnten? 16,3 % 15,0 %
Sie von Stalking / Nachstellung betroffen sein könnten? 15,3 % 12,8 %
Sie bei der Teilnahme im Straßenverkehr verletzt werden könnten? 43,8 % 53,0 %
Sie wegen Vorurteilen gegenüber Ihrer Religion, sexuellen Orientierung, Herkunft, Behinderung, politischen Einstellung oder Zugehörigkeit zu einer anderen gesellschaftlichen Gruppe von einer Straftat betroffen sein könnten? 23,7 % 13,5 %
Sie von einem terroristischen Anschlag betroffen sein könnten? 16,1 % 16,8 %

Zwischen der Furcht vor deliktsbezogener Kriminalität und der Wohnortgröße bestehen grundsätzlich eher schwache Zusammenhänge. Die Furcht vor Körperverletzungs- und Sachbeschädigungsdelikten steigt mit zunehmender Einwohnergröße leicht und ist bei Städten mit 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner und mehr nach dem moderaten Anstieg am höchsten. Ungeachtet davon zeigt sich bei der Furcht vor Kriminalität im Internet und bei der Nutzung Sozialer Medien mit zunehmender Wohnortgröße der Gemeinden und Städte ein tendenziell höheres Sicherheitsgefühl. Der Abstand zwischen der kleinsten Gemeindegröße und der einwohnerstärksten Städtekategorie beträgt in beiden Deliktsbereichen nahe 10 Prozentpunkte (Internet: 61,1 % bis 51,9 %, Soziale Medien 54,5 % bis 43,4 % manchmal/oft/sehr oft). Damit zeigt sich im Ergebnis, dass die zunehmende Einwohnergröße der Gemeinden und Städte tendenziell zu einer leichten Zunahme der Furcht vor physischen Delikten, aber zu einem deutlichen Rückgang der Furcht vor Delikten im virtuellen Raum führt.

Wie oft haben Sie die Befürchtung, dass …
(Anteil "manchmal/oft/sehr oft")
unter 5.000 EW 5.000
bis unter 20.000 EW
20.000
bis unter 50.000 EW
50.000
bis unter 100.000 EW
100.000 EW
und mehr
Ihnen etwas gestohlen werden könnte? 50,8 % 50,9 % 48,6 % 49,3 % 53,9 %
Sie von jemandem geschlagen und verletzt werden könnten? 22,9 % 24,4 % 23,9 % 25,5 % 25,9 %
Sie von jemandem gestoßen / getreten und verletzt werden könnten? 22,5 % 24,1 % 23,5 % 25,1 % 26,5 %
Ihr Eigentum beschädigt werden könnte? 42,3 % 44,4 % 45,1 % 44,2 % 47,0 %
Sie von Kriminalität im Internet betroffen sein könnten? 61,1 % 58,6 % 57,9 % 54,4 % 51,9 %
Sie von Kriminalität bei der Nutzung Sozialer Medien betroffen sein könnten? 54,5 % 52,1 % 49,8 % 47,9 % 43,4 %
in Ihre Wohnung / Ihr Haus eingebrochen werden könnte? 42,2 % 40,7 % 39,3 % 38,7 % 40,2 %
Sie überfallen und beraubt werden könnten? 33,0 % 32,2 % 32,3 % 32,7 % 34,4 %
Sie von jemandem sexuell belästigt werden könnten? 20,2 % 21,4 % 21,2 % 23,0 % 24,1 %
Sie von jemandem sexuell missbraucht werden könnten? 13,9 % 15,1 % 14,7 % 15,7 % 15,6 %
Sie von Stalking / Nachstellung betroffen sein könnten? 12,5 % 13,4 % 13,7 % 13,8 % 13,0 %
Sie bei der Teilnahme im Straßenverkehr verletzt werden könnten? 50,3 % 49,6 % 47,3 % 50,3 % 52,9 %
Sie wegen Vorurteilen gegenüber Ihrer Religion, sexuellen Orientierung, Herkunft, Behinderung, politischen Einstellung oder Zugehörigkeit zu einer anderen gesellschaftlichen Gruppe von einer Straftat betroffen sein könnten? 14,3 % 16,2 % 17,7 % 18,1 % 17,6 %
Sie von einem terroristischen Anschlag betroffen sein könnten? 16,9 % 17,5 % 15,6 % 15,9 % 15,6 %
Persönliche Risikoein­schätzung (kognitiv)

Die kognitive Kriminalitätsfurcht stellt die Risikoeinschätzung dar, selbst Opfer eines bestimmten Delikts zu werden, wobei es sich bei den abgefragten Delikten um dieselben handelt, die auch hinsichtlich der individuellen Sorge vor Betroffenheit (affektive Kriminalitätsfurcht) als abfragerelevant erachtet wurden. Die Risikoeinschätzung sollte für einen Referenzzeitraum von 12 Monaten erfolgen.

Bei der Einschätzung des persönlichen Risikos, Opfer bestimmter Straftaten zu werden zeigt sich ein vergleichbares Bild wie im Bereich der affektiven Kriminalitätsfurcht. 29,9 % der Befragten halten es für eher oder sehr wahrscheinlich, innerhalb der nächsten 12 Monate Opfer von Internetkriminalität zu werden, 24,8 % befürchten eine Schädigung in den Sozialen Medien. Im Vergleich dazu schätzen nur 13,1 % das Risiko eines Wohnungseinbruchs als eher oder sehr wahrscheinlich ein, während 8,5 % dies für Körperverletzung und 9,9 % für Vorurteilskriminalität angeben. Die Wahrscheinlichkeit der Opferwerdung durch Vorurteilskriminalität wird somit von der Bevölkerung in Baden-Württemberg ähnlich wie im bundesweiten Durchschnitt (10,1 %) eingeschätzt, aber deutlich häufiger als in Niedersachsen (4,4 %). Ein ähnliches Muster zeigt sich bei der Wahrnehmung des Risikos von Körperverletzungen (Niedersachsen: 6,1 %, SKiD: 9,7 %) sowie von Wohnungseinbrüchen (Niedersachsen: 14 %, SKiD: 18 %). Zudem betrachten 34 % der deutschlandweiten Bevölkerung das Risiko, Opfer eines Internetbetrugs zu werden, als eher oder sehr wahrscheinlich.

Die Einschätzungen, in den kommenden 12 Monaten tatsächlich Opfer einer Körperverletzung oder Sachbeschädigung zu werden, bleiben in den Altersgruppen von 16 bis 55 Jahren weitgehend konstant. Danach sinkt in den älteren Altersgruppen die Einschätzung einer Opferwerdung für diese Delikte (vgl. Tabelle).

Im Altersverlauf steigen die Risikoeinschätzungen in Bezug auf Internetkriminalität oder Kriminalität in Sozialen Medien auf rund das doppelte Maß an. Bei Internetkriminalität halten es die jüngsten Befragten im Alter von 16- bis 25 Jahren zu 17,6 % für eher bzw. sehr wahrscheinlich, Opfer zu werden. Den höchsten Wert erreichen die 56- bis 65-Jährigen mit 35,8 %. Für die Erwartung von Kriminalität in den Sozialen Medien steigt der Wert von 15,5 % bei den Jüngsten auf 30,5 % bei den 66- bis 75-Jährigen an. In beiden Deliktsbereichen sinken die Risikoeinschätzungen bei den ältesten Befragten wieder, was möglicherweise durch eine geringere Intensität bei der Nutzung bedingt ist.

Die Befürchtung, Opfer eines Wohnungseinbruchs zu werden, steigt im Altersverlauf noch deutlicher an. Die jüngsten Befragten halten dies nur zu 6,7 % für eher bzw. sehr wahrscheinlich, die Ältesten zu 16,6 %. Dies reiht sich in die Befundlage der vorliegenden Studie zur affektiven und konativen Kriminalitätsfurcht ein. Im Alter von 16- bis 25 Jahren ist die Furcht vor einem Wohnungseinbruch am geringsten, man erwartet diesen am seltensten und man ergreift die wenigsten Maßnahmen zum Schutz dagegen (vgl. Kriminalitätsfurcht affektiv, konativ).

Konstant rückläufig im Altersverlauf ist die Erwartung, wegen Vorurteilen gegenüber der Religion, sexuellen Orientierung, Herkunft, Behinderung, politischen Einstellung oder Zugehörigkeit zu einer anderen gesellschaftlichen Gruppe in den nächsten 12 Monaten von einer Straftat betroffen zu werden. Der Ausgangswert von 14,1 % (eher/sehr wahrscheinlich) bei der jüngsten Altersgruppe der 16- bis 25-Jährigen erreicht einen Wert von nur 4,2 % bei den ab 76-Jährigen. Konstant rückläufig sind auch die Einschätzungen der Wahrscheinlichkeit einer Viktimisierung bezüglich sexueller Belästigung und sexuellem Missbrauch. Die Jüngsten halten dies zu 25,3 % für eher bzw. sehr wahrscheinlich (10,1 %, sexueller Missbrauch), die Gruppe der ab 76-Jährigen zu 2,1 % (1,3 %, sexueller Missbrauch). Die bundesweite Sicherheitsbefragung bestätigt das Ergebnis zur sexuellen Belästigung, wobei die Altersgruppen dort etwas anders eingeteilt werden (SKiD, Birkel et al. 2022, S. 147f.).

Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass Ihnen persönlich in den nächsten 12 Monaten tatsächlich Folgendes passieren könnte? Dass …
(Anteil "eher/sehr wahrscheinlich")
16 - 25 Jahre 26 - 35 Jahre 36 - 45 Jahre 46 - 55 Jahre 56 - 65 Jahre 66 - 75 Jahre 76 Jahre und älter
Ihnen etwas gestohlen werden könnte? 18,2 % 19,3 % 19,9 % 21,0 % 19,9 % 15,3 % 16,8 %
Sie von jemandem geschlagen und verletzt werden könnten? 9,7 % 9,3 % 9,1 % 10,1 % 8,6 % 5,8 % 5,2 %
Sie von jemandem gestoßen / getreten und verletzt werden könnten? 11,9 % 11,1 % 10,7 % 12,0 % 10,5 % 7,7 % 7,8 %
Ihr Eigentum beschädigt werden könnte? 25,0 % 26,0 % 23,8 % 25,3 % 23,9 % 18,9 % 16,7 %
Sie von Kriminalität im Internet betroffen sein könnten? 17,6 % 23,7 % 29,1 % 35,0 % 35,8 % 35,7 % 30,9 %
Sie von Kriminalität bei der Nutzung Sozialer Medien betroffen sein könnten? 15,5 % 19,3 % 24,0 % 29,1 % 30,2 % 30,5 % 25,9 %
in Ihre Wohnung / Ihr Haus eingebrochen werden könnte? 6,7 % 9,6 % 12,1 % 15,0 % 16,3 % 14,8 % 16,6 %
Sie überfallen und beraubt werden könnten? 10,2 % 11,0 % 11,9 % 13,4 % 12,9 % 11,4 % 12,0 %
Sie von jemandem sexuell belästigt werden könnten? 25,3 % 16,1 % 9,8 % 8,5 % 5,2 % 3,0 % 2,1 %
Sie von jemandem sexuell missbraucht werden könnten? 10,1 % 5,6 % 4,6 % 4,4 % 2,6 % 1,7 % 1,3 %
Sie von Stalking / Nachstellung betroffen sein könnten? 9,2 % 6,7 % 6,4 % 6,5 % 4,7 % 3,0 % 2,7 %
Sie bei der Teilnahme im Straßenverkehr verletzt werden könnten? 24,7 % 23,8 % 23,2 % 25,7 % 27,8 % 26,5 % 26,9 %
Sie wegen Vorurteilen gegenüber Ihrer Religion, sexuellen Orientierung, Herkunft, Behinderung, politischen Einstellung oder Zugehörigkeit zu einer anderen gesellschaftlichen Gruppe von einer Straftat betroffen sein könnten? 14,1 % 12,8 % 12,1 % 10,9 % 7,7 % 5,3 % 4,2 %
Sie von einem terroristischen Anschlag betroffen sein könnten? 3,9 % 5,2 % 7,4 % 7,8 % 7,3 % 6,5 % 5,8 %

Wie bei der affektiven Kriminalitätsfurcht liegen auch bei der kognitiven Kriminalitätsfurcht die höchsten geschlechterbezogenen Unterschiede bei der Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, in den nächsten 12 Monaten Opfer sexueller Belästigung oder sexuellen Missbrauchs zu werden. Während nur 2,5 % der Männer es für eher bzw. sehr wahrscheinlich halten, Opfer sexueller Belästigung zu werden, liegt dieser Anteil bei den Frauen mit 17,3 % um rund das Siebenfache höher. Eine deutliche Differenz ergibt sich auch für die Einschätzung des Delikts des sexuellen Missbrauchs; hier halten 7,1 % der Frauen im Gegensatz zu 1,5 % der Männer es für eher bzw. sehr wahrscheinlich, im Referenzzeitraum Opfer zu werden. Der Geschlechterunterschied in Bezug auf sexuelle Belästigung wird auch in der bundesweiten Untersuchung (keine Abfrage nach sexuellem Missbrauch) bestätigt (SKiD, Birkel et al. 2022, S. 146f.).

Während bei der Operationalisierung der affektiven Kriminalitätsfurcht eine deutlich höhere Furcht der Frauen vor einem Überfall bzw. einem Raub zu erkennen war, zeigt sich bei der Risikoeinschätzung zu diesem Delikt ein eher gleiches Maß zwischen den Geschlechtern. Die befragten Männer halten dies zu 11,6 % für eher bzw. sehr wahrscheinlich, die Frauen zu 12,0 %. Weitestgehend gleich schätzen Männer und Frauen auch die Wahrscheinlichkeit einer Viktimisierung bei Internetkriminalität ein. Männer halten diese zu 29,5 % in den nächsten 12 Monaten für möglich, Frauen zu 30,1 %. In Bezug auf Soziale Medien ist die Differenz zwischen den Geschlechtern etwas größer (Männer 23,4 %, Frauen 26,0 % eher/sehr wahrscheinlich).

Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass Ihnen persönlich in den nächsten 12 Monaten tatsächlich Folgendes passieren könnte? Dass …
(Anteil "eher/sehr wahrscheinlich")
männlich weiblich
Ihnen etwas gestohlen werden könnte? 18,6 % 18,9 %
Sie von jemandem geschlagen und verletzt werden könnten? 9,9 % 6,9 %
Sie von jemandem gestoßen / getreten und verletzt werden könnten? 11,3 % 9,3 %
Ihr Eigentum beschädigt werden könnte? 24,0 % 22,2 %
Sie von Kriminalität im Internet betroffen sein könnten? 29,5 % 30,1 %
Sie von Kriminalität bei der Nutzung Sozialer Medien betroffen sein könnten? 23,4 % 26,0 %
in Ihre Wohnung / Ihr Haus eingebrochen werden könnte? 12,6 % 13,3 %
Sie überfallen und beraubt werden könnten? 11,6 % 12,0 %
Sie von jemandem sexuell belästigt werden könnten? 2,5 % 17,3 %
Sie von jemandem sexuell missbraucht werden könnten? 1,5 % 7,1 %
Sie von Stalking / Nachstellung betroffen sein könnten? 3,8 % 7,4 %
Sie bei der Teilnahme im Straßenverkehr verletzt werden könnten? 23,1 % 27,6 %
Sie wegen Vorurteilen gegenüber Ihrer Religion, sexuellen Orientierung, Herkunft, Behinderung, politischen Einstellung oder Zugehörigkeit zu einer anderen gesellschaftlichen Gruppe von einer Straftat betroffen sein könnten? 11,2 % 8,1 %
Sie von einem terroristischen Anschlag betroffen sein könnten? 6,2 % 6,4 %

Die Befunde zur persönlichen Risikoeinschätzung in Bezug auf Kriminalität im Internet und in Sozialen Medien zeigen Ähnlichkeit zu jenen der affektiven Kriminalitätsfurcht. Bei Internetkriminalität hält fast ein Drittel der Befragten ohne Migrationshintergrund (31,4 %) eine Opferwerdung in den nächsten 12 Monaten für eher bzw. sehr wahrscheinlich, bei den Befragten mit Migrationshintergrund sind dies nur etwas mehr als ein Viertel (26,8 %). Für die Einschätzung der Opferwerdung in Sozialen Medien gilt Entsprechendes: 26,0 % der Befragten ohne Migrationshintergrund hält dies für eher bzw. sehr wahrscheinlich, die Gruppe mit Migrationshintergrund hält dies für weniger wahrscheinlich (22,5 %).

Wie bei der affektiven Kriminalitätsfurcht kehrt sich auch die persönliche Risikoeinschätzung in Bezug auf vorurteilsgeleitete Straftaten in der Richtung um. Die Befragten ohne Migrationshintergrund halten es zu 7,3 % für eher bzw. sehr wahrscheinlich, in den nächsten 12 Monaten wegen Vorurteilen gegenüber der Religion, sexuellen Orientierung, Herkunft, Behinderung, politischen Einstellung oder Zugehörigkeit zu einer anderen gesellschaftlichen Gruppe von einer Straftat betroffen zu werden. Bei der Vergleichsgruppe mit Migrationshintergrund verdoppelt sich dieser Wert auf 14,6 %.

Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass Ihnen persönlich in den nächsten 12 Monaten tatsächlich Folgendes passieren könnte? Dass …
(Anteil "eher/sehr wahrscheinlich")
Mit Migrationshintergrund Ohne Migrationshintergrund
Ihnen etwas gestohlen werden könnte? 18,4 % 19,0 %
Sie von jemandem geschlagen und verletzt werden könnten? 9,2 % 8,0 %
Sie von jemandem gestoßen / getreten und verletzt werden könnten? 10,9 % 10,1 %
Ihr Eigentum beschädigt werden könnte? 22,9 % 23,3 %
Sie von Kriminalität im Internet betroffen sein könnten? 26,8 % 31,4 %
Sie von Kriminalität bei der Nutzung Sozialer Medien betroffen sein könnten? 22,5 % 26,0 %
in Ihre Wohnung / Ihr Haus eingebrochen werden könnte? 11,6 % 13,7 %
Sie überfallen und beraubt werden könnten? 11,7 % 12,0 %
Sie von jemandem sexuell belästigt werden könnten? 11,9 % 9,2 %
Sie von jemandem sexuell missbraucht werden könnten? 5,6 % 3,8 %
Sie von Stalking / Nachstellung betroffen sein könnten? 7,3 % 4,9 %
Sie bei der Teilnahme im Straßenverkehr verletzt werden könnten? 23,1 % 26,7 %
Sie wegen Vorurteilen gegenüber Ihrer Religion, sexuellen Orientierung, Herkunft, Behinderung, politischen Einstellung oder Zugehörigkeit zu einer anderen gesellschaftlichen Gruppe von einer Straftat betroffen sein könnten? 14,6 % 7,3 %
Sie von einem terroristischen Anschlag betroffen sein könnten? 6,6 % 6,2 %

Die Größe des Wohnorts hat grundsätzlich nur einen geringen Einfluss auf die selbst eingeschätzte Wahrscheinlichkeit einer Viktimisierung. Dennoch zeigt sich der Trend in manchen Deliktsbereichen, dass die Risikoeinschätzung mit zunehmender Wohnortgröße leicht ansteigt; dabei gibt es Besonderheiten. Zum einen gehören die Werte der persönlichen Risikoeinschätzung in der einwohnerstärksten Städtekategorie (100.000 Einwohnerinnen und Einwohner und mehr) nicht immer auch zu den höchsten Anteilen im Vergleich der Wohnortgrößen. Spitzenwerte erreichen die größten Städte nur bei den Einschätzungen zum Diebstahl (20,8 % eher/sehr wahrscheinlich) und entsprechend zur Sachbeschädigung (25,5 %), zur sexuellen Belästigung (11,7 %) und zur Verletzung im Straßenverkehr (26,1 %).

Zum anderen gibt es gegensätzliche Trends beim Viktimisierungsrisiko im Internet und in den Sozialen Medien. Hier sinkt die Risikoeinschätzung mit Zunahme der Wohnortgröße. Der Abstand zwischen den kleinsten Gemeinden und der einwohnerstärksten Städtekategorie beträgt in Bezug auf Internetkriminalität 7,2 %, und in Bezug auf die Kriminalität in Sozialen Medien 8,2 % (vgl. Tabelle), was eher einem kleinen Effekt entspricht.

Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass Ihnen persönlich in den nächsten 12 Monaten tatsächlich Folgendes passieren könnte? Dass …
(Anteil "eher/sehr wahrscheinlich")
unter 5.000 EW 5.000
bis unter 20.000 EW
20.000
bis unter 50.000 EW
50.000
bis unter 100.000 EW
100.000 EW
und mehr
Ihnen etwas gestohlen werden könnte? 17,5 % 18,9 % 18,9 % 18,8 % 20,8 %
Sie von jemandem geschlagen und verletzt werden könnten? 7,4 % 8,6 % 8,9 % 9,0 % 8,0 %
Sie von jemandem gestoßen / getreten und verletzt werden könnten? 8,8 % 10,5 % 10,6 % 11,6 % 10,1 %
Ihr Eigentum beschädigt werden könnte? 20,6 % 23,2 % 23,6 % 23,6 % 25,5 %
Sie von Kriminalität im Internet betroffen sein könnten? 32,9 % 32,2 % 30,7 % 28,2 % 25,7 %
Sie von Kriminalität bei der Nutzung Sozialer Medien betroffen sein könnten? 27,5 % 27,7 % 26,2 % 23,2 % 19,3 %
in Ihre Wohnung / Ihr Haus eingebrochen werden könnte? 13,8 % 13,2 % 12,9 % 11,7 % 13,3 %
Sie überfallen und beraubt werden könnten? 10,9 % 11,8 % 12,7 % 11,7 % 12,2 %
Sie von jemandem sexuell belästigt werden könnten? 8,5 % 9,1 % 9,8 % 10,5 % 11,7 %
Sie von jemandem sexuell missbraucht werden könnten? 3,7 % 4,5 % 4,2 % 4,4 % 4,0 %
Sie von Stalking / Nachstellung betroffen sein könnten? 5,2 % 5,4 % 5,9 % 5,6 % 5,1 %
Sie bei der Teilnahme im Straßenverkehr verletzt werden könnten? 25,0 % 25,6 % 25,1 % 25,8 % 26,1 %
Sie wegen Vorurteilen gegenüber Ihrer Religion, sexuellen Orientierung, Herkunft, Behinderung, politischen Einstellung oder Zugehörigkeit zu einer anderen gesellschaftlichen Gruppe von einer Straftat betroffen sein könnten? 7,2 % 9,2 % 10,7 % 10,7 % 10,6 %
Sie von einem terroristischen Anschlag betroffen sein könnten? 6,2 % 6,7 % 6,4 % 6,3 % 5,4 %
Schutz- und Vermeidungsverhalten (konativ)

Neben dem allgemeinen Sicherheitsgefühl, der gefühlsbezogenen (affektiven) Kriminalitätsfurcht und der persönlichen Risikoeinschätzung (kognitive Kriminalitätsfurcht) ist eine dritte Dimension von Relevanz, wenn es um den Einfluss von Kriminalität auf das Alltagserleben geht. Die verhaltensbezogene oder auch konative Kriminalitätsfurcht betrifft das Schutz- und Vermeidungsverhalten einzelner Personen. In der landesweiten Sicherheitsbefragung wurde dieses anhand von 22 Items abgefragt, die sich auf die Bereiche Verhalten im öffentlichen Raum, Wohnungseinbruch, Selbstverteidigung/Abwehr und Schutz- und Vermeidungsverhalten im Internet beziehen. Die Einleitung der Aussage war dabei stets, „Um mich vor Kriminalität zu schützen …“, welche dann z. B. mit „verlasse ich nachts nur in Begleitung das Haus.“ fortgesetzt wurde. Die Aussage konnte mit den Antwortoptionen „nie“, „selten“, „manchmal“, „häufig“ und „immer“ beantwortet werden. Über die oben genannten thematischen Bereiche wird im Folgenden getrennt berichtet. Teilweise können die Verhaltensweisen mit anderen Dunkelfeldstudien auf Bundes- oder Länderebene, so z. B. „Sicherheit und Kriminalität in Deutschland“ des BKA (SKiD, Birkel et al. 2022) sowie die der „Befragung zu Sicherheit und Kriminalität in Niedersachsen“ des LKA Niedersachsen (Bosold et al. 2024) verglichen werden. Dies erfolgt am Ende des Abschnitts zum Vermeidungs- und Schutzverhalten.

Beim Verhalten im öffentlichen Raum sind v. a. das Meiden von bestimmten Straßen, Plätzen oder Parks (42,7 % häufig/immer) sowie das Verhalten Fremden, denen man nachts begegnet, nach Möglichkeit auszuweichen (41,2 % häufig/immer) stark ausgeprägt. In einem ähnlichen Bereich liegen die Werte für das Vermeiden des ÖPNV in der Nacht (38 % häufig/immer), gleichwohl ist hier jedoch auch der Anteil derer, die das nie praktizieren deutlich höher und die Verteilung der Antworten ist stärker polarisiert. In etwa ein Viertel der Befragten gibt an häufig oder immer zu vermeiden, nachts das Haus zu verlassen (25,1 %) oder nachts nur in Begleitung das Haus zu verlassen (24,5 %). Gleichzeitig ist dies für deutlich mehr als die Hälfte nur selten oder nie der Fall. Die genauen Werte können der Abbildung entnommen werden. Inwieweit diese fünf Arten des Vermeidungsverhaltens mit dem Alter, dem Geschlecht etc. zusammenhängen wird an späterer Stelle geklärt. Vorab sei erwähnt, dass hier z. T. starke Unterschiede erwartbar sind, die beispielsweise durch erhöhte Vulnerabilität erklärt werden können.


Wenn es um die eigenen vier Wände geht, gibt ca. die Hälfte der Befragten an, dass sie ihre Wohnung oder ihr Haus nicht besonders sichern. Etwa ein Viertel gibt an, dies häufig oder immer zu tun (23,9 %). Die Beurteilung dieses Verhaltens kann aus zwei Perspektiven betrachtet werden. Zum einen spiegelt sich darin eine gewisse Unsicherheit, zum anderen kann eine zusätzliche Sicherung auch Ergebnis polizeilicher oder auch medial vermittelter Kriminalprävention sein. Dafür, dass die Wohnung oder das Haus während der eigenen Abwesenheit bewohnt wirkt, sorgen ca. 38 % häufig oder immer. Manchmal und selten machen dies jeweils ca. 18 % der Befragten. Nur ein Viertel macht dies nie (26,7 %). Neben den Aspekten Beleuchtung – v. a. in der dunklen Jahreszeit – sind hier gute Nachbarschaftskontakte hilfreich, wenn es darum geht, während längerer Abwesenheit das Haus oder Wohnung bewohnt wirken zu lassen (z. B. durch das Leeren von Briefkästen etc.). Die präventive bzw. abschreckende Wirkung dieses Verhaltens konnte in unterschiedlichen internationalen Studien auch aus Sicht der Täter belegt werden (z. B. Nee & Meenaghan 2006, Sergiou et al. 2024, Wright & Decker 1994) und ist ebenfalls Teil polizeilicher Kriminalprävention.

In Bezug auf das Schutzverhalten zeigt sich ein relativ eindeutiges Ergebnis; nur die wenigsten tragen Gegenstände zur Selbstverteidigung bzw. zum Schutz bei sich. Am häufigsten wird hierbei Reizgas oder Pfefferspray mitgeführt. In etwa 17 % geben an, dies selten, manchmal, häufig oder immer zu tun. Diejenigen, die das häufig oder immer tun, gehen mit ca. 5 % in die Gesamtverteilung ein. Deutlich seltener werden Messer mitgeführt. Nur 7 % geben an, dass sie dies überhaupt tun, wobei nur 2 % dies häufig oder immer tun. Noch seltener werden andere Waffen wie z. B. ein Schlagstock oder Elektroschocker mitgeführt. Nur ca. 3,5 % der Befragten machen das überhaupt manchmal, und nur etwa 1 % macht dies häufig oder immer. Eine Bewertung dieses Verhaltens ist mit einer rein univariaten Betrachtung schwierig, und detailliertere Analysen können in folgenden Berichten durchgeführt werden. Selbstverteidigungstraining oder Kampfsport im Zusammenhang mit dem Schutz vor Kriminalität wird von ca. 19 % der Befragten zumindest selten betrieben. Eine weitere Differenzierung über die Antwortkategorien ist hier schwer zu interpretieren, da in der Frage nicht unterschieden wird, inwieweit es sich um einmalige Selbstverteidigungskurse oder regelmäßiges Kampfsporttraining handelt. Detaillierte Zahlen können der Abbildung entnommen werden.

Da die landesweite Sicherheitsbefragung in dieser Form erstmalig in Baden-Württemberg durchgeführt wurde, gibt es keine Referenzwerte für die Einordnung der Zahlen im Hinblick auf die zeitliche Entwicklung. Durch den Vergleich mit anderen methodisch vergleichbaren Dunkelfeldstudien, die das Vermeidungs- und Schutzverhalten ähnlich gemessen haben, lässt sich jedoch abschätzen, inwieweit die Ergebnisse zu den anderen Studien passen und eine Vergleichbarkeit naheliegt. Die „Befragung zu Sicherheit und Kriminalität in Niedersachsen“ (Bosold et al. 2024) nutzte in Teilen nahezu identische Items und Antwortoptionen. Auch bei der Befragung „Sicherheit und Kriminalität in Deutschland“ vom Bundeskriminalamt (Birkel et al. 2022) wurde fast gleich gefragt, wobei die Antwortoptionen etwas variierten („nie“, „selten“, „manchmal“, „häufig“, „sehr oft“ [„immer“ bei KriFoBW]). Im direkten Vergleich der Studien werden im Wesentlichen ähnliche Ergebnisse sichtbar. Dass bei KriFoBW und SKiD deutlich mehr Personen angeben, es zu vermeiden, nachts das Haus zu verlassen oder Fremden nachts auszuweichen, als bei der Befragung aus Niedersachsen, ist höchstwahrscheinlich dadurch zur erklären, dass dort statt „nachts“ „bei Dunkelheit“ im Fragetext verwendet wurde. Dadurch sind je nach Jahreszeit auch die belebteren Abendstunden eingeschlossen. Bei der landesweiten Sicherheitsbefragung gaben deutlich weniger Personen an, Geldgeschäfte über das Internet zu vermeiden, als bei der SKiD-Befragung auf Bundesebene. Dies ist möglicherweise ein zeitlicher Effekt. Prinzipiell sollte bei dem Vergleich dieser Werte noch erwähnt werden, dass diese jeweils repräsentativ für die jeweilige Wohnbevölkerung stehen. Hierbei kann davon ausgegangen werden, dass diese Grundgesamtheiten sich nicht grundlegend, jedoch graduell unterscheiden können, was für Vergleiche mittels multivariater Methoden kontrolliert werden sollte.

Vergleich ausgewählter Werte der landesweiten Sicherheitsbefragung (KriFoBW) mit den Studien „Sicherheit und Kriminalität in Deutschland – SKiD 2020“ (Birkel et al. 2020) und der „Befragung zu Sicherheit und Kriminalität in Niedersachsen 2023“ (Bosold et al. 2024). Jeweils % häufig/immer bzw. häufig/sehr oft (bei SKiD). Die Wortlaute wurden für alle drei Studien vereinfacht zusammengefasst und sind in den einzelnen Studien nicht exakt identisch.

Wird das Vermeidverhalten im öffentlichen Raum nach Alter differenziert, so zeigen sich einige Unterschiede und Zusammenhänge, die jedoch in ihrer Ausprägung als klein zu beurteilen sind. Wird geprüft, ob ein bestimmtes Verhalten häufig oder immer praktiziert wird, so zeigt sich für das Meiden bestimmter Straßen, Plätze und Parks über alle Altersgruppen hinweg ein Anteilswert, der im Bereich von 40,1 % bis 47,2 % (16- bis 25-Jährige) liegt. Hierbei weisen jüngere und ältere Befragte leicht erhöhte Werte auf. Ein deutlicherer Unterschied wird erkennbar, wenn es darum geht, ob man Fremden, denen man nachts begegnet, nach Möglichkeit ausweicht. Hier geben 54,1 % der 16- bis 25-Jährigen an, dass sie das häufig oder immer machen. Die Werte nehmen mit zunehmendem Alter kontinuierlich ab und liegen bei den 66- bis 75-Jährigen mit 34,6 % ca. 20 Prozentpunkte tiefer. Bei den Befragten, die 76 Jahre und älter sind, nimmt der Wert wieder zu (43,6 %). Bei diesem Unterschied gilt zu beachten, dass es für Personen unterschiedlichen Alters mitunter ganz verschiedene Personen sind, denen an unterschiedlichen Orten nachts begegnet und ausgewichen wird. Etwas andere Ergebnisse zeigen sich für die Nutzung des ÖPNV in der Nacht. Dieser wird von jüngeren Personen nachts weniger oft gemieden als von älteren Personen, die jedoch häufig andere Optionen und Bedürfnisse bei der Mobilität haben sowie ein anderes Ausgehverhalten aufweisen. Wenn es darum geht, ob es vermieden wird, nachts das Haus zu verlassen, so zeigt sich, dass dies vor allem die sehr alten Befragten (76 Jahre und älter) häufig oder immer tun (38,1 %). In allen anderen Altersgruppen liegt der Wert in einem Bereich von 22,1 % bis 26,4 % und damit immer deutlich über 10 Prozentpunkte tiefer. Ein U-förmiger Zusammenhang ist zu beobachten, wenn es darum geht, ob man nachts nur in Begleitung das Haus verlässt. Anfangs erhöhte Werte nehmen mit dem Alter ab und steigen dann wieder mit zunehmendem Alter an. Bei den 16- bis 25-Jährigen machen das 30,8 % und bei den über 75-Jährigen 33,2 % häufig oder immer. Die geringsten Werte sind für das Alter von 46 bis 65 Jahren zu beobachten.

Um mich vor Kriminalität zu schützen, …
(Anteil häufig/immer)
16 - 25 Jahre 26 - 35 Jahre 36 - 45 Jahre 46 - 55 Jahre 56 - 65 Jahre 66 - 75 Jahre 76 Jahre und älter
meide ich bestimmte Straßen, Plätze oder Parks. 47,2 % 43,7 % 40,8 % 42,7 % 40,1 % 41,0 % 44,8 %
weiche ich Fremden, denen ich nachts begegne, nach Möglichkeit aus. 54,1 % 46,2 % 40,2 % 39,0 % 35,6 % 34,6 % 40,4 %
meide ich es, nachts den öffentlichen Personennahverkehr zu nutzen. 30,4 % 32,7 % 38,3 % 41,3 % 40,5 % 40,8 % 43,6 %
meide ich es, nachts das Haus zu verlassen. 26,0 % 22,1 % 23,0 % 22,1 % 22,9 % 26,4 % 38,1 %
verlasse ich nachts nur in Begleitung das Haus. 30,8 % 24,6 % 22,3 % 20,8 % 20,4 % 23,5 % 33,2 %

Klare Zusammenhänge mit dem Alter zeigen sich dann, wenn es um den Schutz vor Wohnungseinbruchdiebstahl geht.  Der Anteil derer, die ihre Wohnung oder ihr Haus besonders sichern – und angeben, dies vor allem häufig oder immer zu tun – nimmt mit dem Alter deutlich zu. Zwischen den 16- bis 25-Jährigen und den über 75-Jährigen liegen hier 22 Prozentpunkte. Ähnliches gilt für die Frage, ob dafür gesorgt wird, dass die Wohnung oder das Haus während Abwesenheit bewohnt wirkt; bei den sehr jungen Befragten sorgt ca. ein Viertel der Befragten dafür. Mit dem Alter nimmt der Wert stetig zu, und in der Gruppe der ältesten Befragten machen dies 56,6 %. Dies entspricht einer Differenz von über 30 Prozentpunkten. Mögliche Erklärungen für diese Unterschiede sind vielfältig. Gründe können z. B. sein, dass die jüngeren Befragten weniger Wertgegenstände besitzen, über kein Wohneigentum verfügen und weniger Erfahrung mit Eigentumskriminalität gemacht haben. Zudem sind jüngere Befragte weniger besorgt über Wohnungseinbrüche (siehe affektive Kriminalitätsfurcht), und sie schätzen die Wahrscheinlichkeit, Opfer dieses Delikts zu werden, geringer ein (siehe persönliche Risikoeinschätzung).

Um mich vor Kriminalität zu schützen, …
(Anteil häufig/immer)
16 - 25 Jahre 26 - 35 Jahre 36 - 45 Jahre 46 - 55 Jahre 56 - 65 Jahre 66 - 75 Jahre 76 Jahre und älter
sichere ich meine Wohnung / mein Haus besonders (z. B. durch Nutzung oder Aktivierung zusätzlicher Einbruch­sicherungen oder einer Alarmanlage). 13,6 % 17,0 % 23,5 % 25,6 % 25,5 % 29,6 % 35,6 %
sorge ich dafür, dass meine Wohnung / mein Haus auch in meiner Abwesenheit bewohnt wirkt. 24,0 % 24,3 % 32,0 % 40,1 % 43,2 % 49,5 % 56,6 %

Mit Bezug auf das Schutzverhalten gibt es Zusammenhänge mit dem Alter, die jedoch unterschiedlich stark sind. Hier gilt zu beachten, dass für die Gruppenunterschiede der Anteil derer berichtet wird, die das entsprechende Verhalten überhaupt praktizieren (selten/manchmal/häufig/immer). Ein deutlicher Unterschied zeigt sich bei dem Betreiben von Selbstverteidigung und/oder Kampfsport. Mit dem Alter nimmt der Anteil derjenigen, die dies überhaupt praktizieren, stetig ab. Zwischen den 16- bis 25-Jährigen (31,6 %) und den über 75-Jährigen (6,5 %) liegen hier ca. 25 Prozentpunkte.

Wenn es darum geht, Gegenstände zur Selbstverteidigung bzw. zum Schutz zumindest selten bei sich zu tragen, wird am häufigsten Reizgas oder Pfefferspray mitgeführt. Bei den bis 55-Jährigen macht dies ca. jede/r fünfte Befragte. In den höheren Altersgruppen nimmt der Anteil dann ab. Messer werden deutlicher seltener mitgeführt. Bei den 16- bis 25-Jährigen machen dies 12 % zumindest gelegentlich. Bei älteren Erwachsenen geht der Anteil kontinuierlich zurück. Aber auch bei den über 75-Jährigen tragen vier Prozent der Befragten zumindest gelegentlich ein Messer mit sich, um sich vor Kriminalität zu schützen. Analog, jedoch auf niedrigerem Niveau, verhält sich dies für andere Waffen.

Um mich vor Kriminalität zu schützen, …
(Anteil selten/manchmal/häufig/immer)
16 - 25 Jahre 26 - 35 Jahre 36 - 45 Jahre 46 - 55 Jahre 56 - 65 Jahre 66 - 75 Jahre 76 Jahre und älter
betreibe ich Selbstverteidigungstraining und / oder Kampfsport. 31,6 % 25,5 % 22,9 % 18,9 % 12,6 % 9,1 % 6,5 %
Um mich vor Kriminalität zu schützen trage ich Gegenstände zur Selbstverteidigung bzw. zum Schutz bei mir, und zwar …
(Anteil selten/manchmal/häufig/immer)
16 - 25 Jahre 26 - 35 Jahre 36 - 45 Jahre 46 - 55 Jahre 56 - 65 Jahre 66 - 75 Jahre 76 Jahre und älter
Reizgas / Pfefferspray. 19,6 % 20,9 % 19,5 % 18,3 % 15,4 % 12,4 % 8,5 %
ein Messer. 12,0 % 7,7 % 6,6 % 6,8 % 6,2 % 5,4 % 4,0 %
eine andere Waffe z. B. Schlagstock, Elektroschocker. 5,0 % 4,0 % 4,2 % 3,9 % 2,8 % 2,2 % 2,0 %

Wird beim Vermeidungsverhalten im öffentlichen Raum nach Geschlecht differenziert, so ergeben sich durchweg große Unterschiede zwischen Männern und Frauen. In allen Bereichen liegt die Differenz zwischen 23,4 und 33,6 Prozentpunkten. Während mehr als jede zweite Frau es häufig oder immer meidet (52,1 %), nachts den ÖPNV zu nutzen, macht dies weniger als jeder vierte Mann (23,3 %). Bestimmte Straßen, Plätze oder Parks meidet häufig oder immer ebenfalls in etwa jeder vierte Mann (26,7 %); bei den Frauen sind dies dahingegen deutlich mehr als die Hälfte der Befragten (58,1 %). Zwar sind es insgesamt weniger Befragte, die es häufig oder immer meiden, nachts das Haus zu verlassen oder dies nur in Begleitung tun, die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind aber auch hier mit 13,1 % gegenüber 36,5 % bzw. 9,3 % gegenüber 39,2 % stark ausgeprägt.

Um mich vor Kriminalität zu schützen, …
(Anteil häufig/immer)
männlich weiblich
meide ich bestimmte Straßen, Plätze oder Parks. 26,7 % 58,1 %
weiche ich Fremden, denen ich nachts begegne, nach Möglichkeit aus. 24,2 % 57,8 %
meide ich es, nachts den öffentlichen Personennahverkehr zu nutzen. 23,2 % 52,1 %
meide ich es, nachts das Haus zu verlassen. 13,1 % 36,5 %
verlasse ich nachts nur in Begleitung das Haus. 9,3 % 39,2 %

Im Gegensatz zum Verhalten im öffentlichen Raum sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern deutlich weniger ausgeprägt, wenn es um den Schutz vor Wohnungseinbruchdiebstahl geht. Der Unterschied zwischen Männern und Frauen ist kaum mehr vorhanden (2,3 Prozentpunkte), wenn es darum geht, das Haus besonders zu sichern. Dies ist vermutlich auch durch gemeinsame Haushaltsentscheidungen zu erklären. Bei der Frage, ob dafür gesorgt wird, dass die Wohnung oder das Haus während Abwesenheit bewohnt wirkt, sind die Unterschiede wiederum etwas stärker (13 Prozentpunkte), aber immer noch geringer als beim Vermeidungsverhalten im öffentlichen Raum. Bei den Männern sorgen 31,2 % der Befragten häufig oder immer dafür; bei den Frauen sind dies 44,2 %.

Um mich vor Kriminalität zu schützen, …
(Anteil häufig/immer)
männlich weiblich
sichere ich meine Wohnung / mein Haus besonders (z. B. durch Nutzung oder Aktivierung zusätzlicher Einbruchsicherungen oder einer Alarmanlage). 22,7 % 25,0 %
sorge ich dafür, dass meine Wohnung / mein Haus auch in meiner Abwesenheit bewohnt wirkt. 31,2 % 44,2 %

Unterschiede bezüglich des Schutzverhaltens zeigen sich auch beim Vergleich zwischen Frauen und Männern. Hier gilt es ebenfalls zu beachten, dass der Anteil derer berichtet wird, die das entsprechende Verhalten mindestens selten praktizieren. Der größte Unterschied besteht beim Mitführen von Reizgas oder Pfefferspray. Dies praktizieren 21,4 % der Frauen und 11,9 % der Männer. Alle anderen abgefragten Verhaltensweisen werden häufiger von Männern praktiziert, wobei die Unterschiede zwischen 5,7 (Messer) und 2,4 (andere Waffen) Prozentpunkten liegen. Die einzelnen Werte können der Tabelle entnommen werden. Es gilt zu beachten, dass mit der Abfrage nicht getrennt untersucht werden kann, ob mehr Männer Kampfsport betreiben und mehr Frauen Selbstverteidigungstraining.

Um mich vor Kriminalität zu schützen, …
(Anteil selten/manchmal/häufig/immer)
männlich weiblich
betreibe ich Selbstverteidigungstraining und / oder Kampfsport. 20,9 % 16,1 %
Um mich vor Kriminalität zu schützen trage ich Gegenstände zur Selbstverteidigung bzw. zum Schutz bei mir, und zwar …
(Anteil selten/manchmal/häufig/immer)
männlich weiblich
Reizgas / Pfefferspray. 11,9 % 21,4 %
ein Messer. 9,8 % 4,1 %
eine andere Waffe z. B. Schlagstock, Elektroschocker. 4,7 % 2,3 %

Wenn es darum geht, bestimmte Dinge im öffentlichen Raum zu tun oder zu unterlassen (Anteil häufig bzw. immer), um sich vor Kriminalität zu schützen, ergeben sich keine maßgeblichen Unterschiede zwischen Befragten mit und ohne Migrationshintergrund. Die Unterschiede betragen maximal 3,8 Prozentpunkte. Dieser Wert ergibt sich beim Vergleich der Frage, ob es vermieden wird, nachts den ÖPNV zu nutzen. Hier geben 39,3 % der Befragten ohne Migrationshintergrund an, dies häufig oder immer zu tun. Bei den Befragten mit Migrationshintergrund sind dies 35,5 %. Demgegenüber meiden es mehr Menschen mit Migrationshintergrund häufig oder immer, nachts das Haus zu verlassen (27,5 %), als Menschen ohne Migrationshintergrund (23,8 %). Auch dieser Unterschied ist sehr klein. Werte für die übrigen Bereiche können den Tabellen entnommen werden.

Um mich vor Kriminalität zu schützen, …
(Anteil häufig/immer)
Mit Migrationshintergrund Ohne Migrationshintergrund
meide ich bestimmte Straßen, Plätze oder Parks. 42,0 % 43,0 %
weiche ich Fremden, denen ich nachts begegne, nach Möglichkeit aus. 42,8 % 40,4 %
meide ich es, nachts den öffentlichen Personennahverkehr zu nutzen. 35,5 % 39,3 %
meide ich es, nachts das Haus zu verlassen. 27,5 % 23,8 %
verlasse ich nachts nur in Begleitung das Haus. 26,1 % 23,5 %

Auch beim Schutz vor Wohnungseinbruchdiebstahl zeigen sich keine inhaltlich bedeutsamen Unterschiede zwischen Befragten mit und ohne Migrationshintergrund. Der Anteil derer, die ihre Wohnung oder ihr Haus häufig oder immer besonders sichern, ist bei Personen ohne Migrationshintergrund minimal höher. Etwas größer ist der Unterschied für die Frage, ob dafür gesorgt wird, dass die Wohnung oder das Haus während Abwesenheit bewohnt wirkt. Bei den Befragten ohne Migrationshintergrund sorgen 40,5 % der Befragten dafür. In der Gruppe mit Migrationshintergrund machen dies 32,4 % – dies entspricht einer Differenz von über 8,1 Prozentpunkten.

Um mich vor Kriminalität zu schützen, …
(Anteil häufig/immer)
Mit Migrationshintergrund Ohne Migrationshintergrund
sichere ich meine Wohnung / mein Haus besonders (z. B. durch Nutzung oder Aktivierung zusätzlicher Einbruchsicherungen oder einer Alarmanlage). 21,0 % 25,4 %
sorge ich dafür, dass meine Wohnung / mein Haus auch in meiner Abwesenheit bewohnt wirkt. 32,4 % 40,5 %

Die Unterschiede zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund sind verschwindend gering (kleiner als ein Prozentpunkt, Werte siehe Tabelle), wenn es um das Mitführen von Gegenständen zum Schutz vor Kriminalität geht. Etwas häufiger betreiben Befragte mit Migrationshintergrund (22,9 %) zumindest selten Selbstverteidigungstraining und/oder Kampfsport zum Schutz vor Kriminalität (ohne Migrationshintergrund 16,4 %).

Um mich vor Kriminalität zu schützen, …
(Anteil selten/manchmal/häufig/immer)
Mit Migrationshintergrund Ohne Migrationshintergrund
betreibe ich Selbstverteidigungstraining und / oder Kampfsport. 22,9 % 16,4 %
Um mich vor Kriminalität zu schützen trage ich Gegenstände zur Selbstverteidigung bzw. zum Schutz bei mir, und zwar …
(Anteil selten/manchmal/häufig/immer)
Mit Migrationshintergrund Ohne Migrationshintergrund
Reizgas / Pfefferspray. 16,5 % 17,0 %
ein Messer. 6,4 % 7,3 %
eine andere Waffe z. B. Schlagstock, Elektroschocker. 4,1 % 3,2 %

Betracht man das Schutz- und Vermeidungsverhalten in Abhängigkeit der Wohnortgröße der Befragten, so sind zwei Dinge festzustellen: Im Wesentlichen zeigt sich, dass bestimmtes Schutz- und Vermeidungsverhalten mit der Wohnortgröße stetig zu- oder abnimmt. Auf der anderen Seite sind diese Zusammenhänge nur sehr schwach und die Unterschiede sehr klein. Die größten Unterschiede zeigen sich für das Vermeiden bestimmter Straßen, Plätze oder Parks. In größeren Orten wird öfter angegeben, dies häufig oder immer zu tun (48,7 % gegenüber 36,1 % in Wohnorten mit unter 5.000 Einwohnern). Dahingegen meiden in kleineren Orten die Menschen etwas mehr den ÖPNV. Hier beträgt die Differenz zwischen Wohnorten mit unter 5.000 Einwohnern (40,4 %) und Wohnorten mit über 100.000 Einwohnern (32,7 %) 7,7 Prozentpunkte. Werte zu den weiteren Items können der Tabelle entnommen werden.

Um mich vor Kriminalität zu schützen, …
(Anteil häufig/immer)
unter 5.000 EW 5.000
bis unter 20.000 EW
20.000
bis unter 50.000 EW
50.000
bis unter 100.000 EW
100.000 EW
und mehr
meide ich bestimmte Straßen, Plätze oder Parks. 36,1 % 40,4 % 41,2 % 46,5 % 48,7 %
weiche ich Fremden, denen ich nachts begegne, nach Möglichkeit aus. 37,5 % 40,5 % 40,4 % 42,6 % 42,4 %
meide ich es, nachts den öffentlichen Personennahverkehr zu nutzen. 40,4 % 40,0 % 38,2 % 38,0 % 32,7 %
meide ich es, nachts das Haus zu verlassen. 20,2 % 23,8 % 26,5 % 27,3 % 25,8 %
verlasse ich nachts nur in Begleitung das Haus. 21,8 % 23,6 % 24,6 % 25,7 % 24,9 %
Um mich vor Kriminalität zu schützen, …
(Anteil häufig/immer)
unter 5.000 EW 5.000
bis unter 20.000 EW
20.000
bis unter 50.000 EW
50.000
bis unter 100.000 EW
100.000 EW
und mehr
sichere ich meine Wohnung / mein Haus besonders (z. B. durch Nutzung oder Aktivierung zusätzlicher Einbruchsicherungen oder einer Alarmanlage). 25,1 % 25,3 % 23,2 % 23,5 % 23,4 %
sorge ich dafür, dass meine Wohnung / mein Haus auch in meiner Abwesenheit bewohnt wirkt. 39,6 % 39,2 % 38,1 % 37,7 % 35,2 %

Mit Bezug auf das Schutzverhalten zeigen sich keine Zusammenhänge mit der Wohnortgröße. Der Anteil derer, die das entsprechende Verhalten überhaupt praktizieren (selten/manchmal/häufig/immer) variiert diskontinuierlich um maximal 1,2 Prozentpunkte (17,7 % bis 18,9 %) für das Betreiben von Selbstverteidigungstraining und/oder Kampfsport zum Schutz vor Kriminalität. Gleiches gilt mit 1,5 Prozentpunkten für das Mitführen von Reizgas (16,0 % bis 17,5 %) sowie mit 1,2 Prozentpunkten für das Mitführen anderer Waffen (2,7 % bis 3,9 %). Allenfalls für das Mitführen von Messern oder anderen Waffen ist ein Trend zu erkennen. Mit zunehmender Wohnortgröße werden Messer seltener mitgeführt, jedoch sind auch hier die Unterschiede minimal. Werte können der Tabelle entnommen werden.

Um mich vor Kriminalität zu schützen, …
(Anteil selten/manchmal/häufig/immer)
unter 5.000 EW 5.000
bis unter 20.000 EW
20.000
bis unter 50.000 EW
50.000
bis unter 100.000 EW
100.000 EW
und mehr
betreibe ich Selbstverteidigungstraining und / oder Kampfsport. 17,7 % 18,9 % 17,8 % 18,6 % 18,3 %
Um mich vor Kriminalität zu schützen trage ich Gegenstände zur Selbstverteidigung bzw. zum Schutz bei mir, und zwar … (Anteil selten/manchmal/häufig/immer) unter 5.000 EW 5.000
bis unter 20.000 EW
20.000
bis unter 50.000 EW
50.000
bis unter 100.000 EW
100.000 EW
und mehr
Reizgas / Pfefferspray. 16,7 % 17,2 % 17,5 % 16,0 % 16,5 %
ein Messer. 8,2 % 7,8 % 7,5 % 5,5 % 5,6 %
eine andere Waffe z. B. Schlagstock, Elektroschocker. 3,8 % 3,9 % 3,7 % 2,7 % 3,1 %
Wohnumfeld

Neben dem Sicherheitsgefühl wurde in der ersten landesweiten Sicherheitsbefragung auch nach dem Wohnumfeld gefragt. Es ist bekannt, dass zwischen dem unmittelbaren Wohnumfeld (z. B. Skogan 1986), der baulichen Gestaltung (z. B. Hanslmaier 2019) oder auch der Wahrnehmung von Zeichen physischer oder sozialer Unordnung – auch „Disorder-Phänomene“ oder „Incivilities“ genannt – (z. B. Brunton-Smith & Sturgis 2011, Oberwittler et al. 2017), sowie dem Sicherheitsempfinden und der Kriminalitätsfurcht Zusammenhänge bestehen. Dies ist vor allem dann von großer Bedeutung, wenn auf kommunaler Ebene untersucht werden soll, inwieweit Problemlagen in Städten ungleich verteilt sind und was dagegen unternommen werden kann (z. B. Herrmann & Dölling 2018). Die landesweite Sicherheitsbefragung möchte in erster Linie Antworten für die Gesamtbevölkerung Baden-Württembergs geben und ein komplexes Design, das Aussagen über einzelne Stadtviertel zulässt, kann in derartige Befragungen nicht integriert werden. Dennoch bieten die Fragen zum Wohnumfeld eine Möglichkeit, das Antwortverhalten einzelner Befragter zu erklären und spezielle Einflusseffekte auf z. B. die wohnortbezogene Kriminalitätsfurcht in statistischen Modellen zu isolieren (z. B. der Effekt des Alters unter Kontrolle der individuellen Wahrnehmung des Wohnumfeldes). Im Folgenden soll ein erster Überblick darüber gegeben werden, wie die Bevölkerung Baden-Württembergs ihr Wohnumfeld wahrnimmt.

In der Befragung wurde zunächst gefragt, wie viele Einwohnerinnen und Einwohner die Gemeinde hat, in der die befragte Person lebt. Diese Gemeindegrößen verteilen sich wie in der folgenden Abbildung dargestellt, wobei nochmals deutlich wird, dass sowohl der ländliche als auch der urbane Raum abgedeckt sind.


Bezüglich der Zufriedenheit mit der eigenen Wohngegend gaben fast drei Viertel (73,7 %) an, dass sie sehr zufrieden (36,8 %) oder zufrieden (36,9 %) mit dieser sind. Nur die Minderheit ist nicht mit ihrer Wohngegend zufrieden, allerdings findet sich dabei die Mehrheit in der Randkategorie „sehr unzufrieden“ (10,1 % an allen Befragten).


Ein wesentlicher Aspekt der Integration in Nachbarschaften ist die Dauer, die man an einem Wohnort verbringt. Diese ist nicht nur dem Lebensalter geschuldet, sondern auch an unterschiedliche Lebenssituationen und -planungen gebunden. In der Sicherheitsbefragung wurde die Wohndauer über eine kategoriale Abfrage erfasst. Hierbei zeigte sich, dass deutlich über die Hälfte der Befragten bereits zehn Jahre oder länger am gleichen Wohnort wohnt. Eine Übersicht bietet die Abbildung zur Wohndauer in der aktuellen Nachbarschaft.  


Es ist an dieser Stelle bereits zu erwähnen, dass keine besonders ausgeprägten Unterschiede zwischen der Zufriedenheit mit dem Wohngebiet und der Wohnortgröße sowie der Wohndauer bestehen.

Für die Einschätzung der individuellen Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld sowie für das Sicherheitsbefinden in diesem Kontext, spielt oft die physische und soziale Umwelt eine Rolle. In unterschiedlichen Studien konnte gezeigt werden, dass Zeichen physischer und sozialer Unordnung im öffentlichen Raum das Sicherheitsgefühl negativ beeinflussen können (z. B. Brunton-Smith & Sturgis 2011, Oberwittler et al. 2017). Gleichzeitig geht ein hoher sozialer Zusammenhalt sowie hohes Vertrauen in die Nachbarschaft oft mit mehr Zufriedenheit und weniger Kriminalitätsfurcht/Unsicherheit einher (z. B. Lüdemann 2006, Jackson 2004). Beide Aspekte wurden in der Sicherheitsbefragung erfasst und können in weiterführenden Analysen zur Erklärung von Unterschieden bezüglich sicherheitsbezogener Wahrnehmungen genutzt werden. Auf der ersten Ebene der univariaten Beschreibung ist für Baden-Württemberg das Folgende zu berichten:

Die große Mehrheit (86,9 %) ist der Meinung, dass man den Menschen in der Nachbarschaft vertrauen kann. Auch jeweils ca. 80 % der Befragten stimmen der Aussage zu, dass sie zu ihren Nachbarn Kontakt haben (81,5 % stimmt völlig/eher) und dass sie sich auf diese, wenn es darauf ankommt, verlassen können (79,2 % stimmt völlig/eher). In etwa drei Viertel der Befragten geben an, dass sie ihre Nachbarn beim Namen kennen (75,6 % stimmt völlig/eher).  Jeweils etwa 70 % stimmen den Aussagen „Wenn etwas in meiner Nachbarschaft nicht in Ordnung ist, gibt es immer Nachbarn, die sich darum kümmern“ (70,3 %) und „Wenn ich in meiner Straße Menschen begegne, weiß ich, ob sie in meiner Nachbarschaft wohnen oder nicht“ (71,4 %) zu. Gegenseitige Besuche zu Hause kommen unter Nachbarn dahingegen seltener vor, wobei auch hier etwa 40 % angeben, dass dies zutrifft. Insgesamt sprechen diese Ergebnisse dafür, dass landesweit von einer positiven sozialen Kohäsion unter Nachbarn ausgegangen werden kann. Dennoch gibt es Personen, die den genannten Aussagen eher nicht oder gar nicht zustimmen (Werte siehe Abbildung). Die Unterschiede in diesem Bereich sind in Teilen durch Alter und Lebensphase oder auch die Wohnortgröße bestimmt, was in zeitlich später folgenden Analysen berichtet werden wird.


Ob das Wohnumfeld positiv oder negativ wahrgenommen wird hängt auch damit zusammen, inwieweit Phänomene physischer oder sozialer Unordnung beobachtbar sind bzw. erfahren werden. Gleichzeitig können diese auch die Kriminalitätsfurch und das Sicherheitsempfinden beeinflussen.  Zur Messung dieser „Disorder-Phänomene“ oder „Incivilities“ stehen unterschiedliche Instrumente zur Verfügung, die von Umfragestudien über systematische Beobachtung bis hin zu automatisierter Auswertung von digitalem Bildmaterial gehen. In der Sicherheitsbefragung wurde die subjektive Wahrnehmung von Disorder-Phänomenen anhand von elf Items gemessen (z. B. „Wie oft nehmen Sie Folgendes in Ihrer Wohngegend wahr? Schmierereien an Hauswänden (z. B. illegale Graffiti)“), die mit den Antwortoptionen „nie“, „selten“, „oft“ und „sehr oft“ beantwortet werden konnten. Für die Gesamtstichprobe ist folgendes zu berichten. Bei den physischen Merkmalen räumlicher Unordnung wird über Müll und Abfall auf Straßen, Gehwegen oder Grünflächen sowie falsch oder rücksichtslos geparkte Fahrzeuge am häufigsten berichtet (jeweils ca. 39 % oft/sehr oft wahrgenommen). Jeweils etwa 50 % berichten, dass dies selten der Fall ist. Mit einem Wert von ca. 14 % wird deutlich weniger über Schmierereien an Hauswänden (oft/sehr oft) berichtet, wobei das von etwa 37 % der Befragten nie wahrgenommen wird. Beschädigte Briefkästen, zerstörte Wartehäuschen etc. sowie fehlende, abgeschaltete oder kaputte Beleuchtung auf Straßen oder in Parkanlagen werden am wenigsten oft oder sehr oft beobachtet (jeweils ca. 9 %). Detaillierte Werte können der Abbildung entnommen werden.

Bei den sozialen Disorder-Phänomenen steht die Wahrnehmung von rücksichtslos fahrenden Autofahrerinnen oder Autofahrern an erster Stelle (33,9 % oft/sehr oft), wobei dieses Verhalten relativ weit gefasst ist und sowohl Störungen durch die Tuning-Szene als auch den alltäglichen Verkehrsbetrieb betreffen kann. An zweiter Stelle steht die Wahrnehmung von Gruppen "herumhängender" Menschen (28,9 % oft/sehr oft), wobei hier besonders zu beachten gilt, dass es bei diesem und allen anderen Items um die Beobachtung und nicht die Bewertung dieses Verhaltens geht. Jede fünfte befragte Person berichtet darüber oft oder sehr oft (20,2 %) Lärm auf der Straße (z. B. durch laute Musik) wahrzunehmen. Am wenigsten werden provozierendes Verhalten von Personen oder Personengruppen im öffentlichen Raum (14,4 % oft/sehr oft), Streitereien oder Schlägereien zwischen Menschen in der Öffentlichkeit (6,9 % oft/sehr oft) oder verbale sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum (6,8 % oft/sehr oft) wahrgenommen.


Für die Disorder-Phänomene gilt zu beachten, dass all diese Wahrnehmungen an die physische Wohngegend gebunden sind und von Menschen unterschiedlich bewertet werden können. Zudem treten diese oft gemeinsam auf. Im Rahmen der landesweiten Sicherheitsbefragung dient die Messung von Disorder vor allem als Kontrollvariable in vertiefenden Analysen. Dennoch kann an dieser Stelle bereits berichtet werden, dass die Wahrnehmung von Disorder beispielsweise mit der Wohnortgröße zunimmt, wobei die Werte innerhalb der Größenkategorien stark streuen, was teilweise durch nicht kontrollierbare Stadtvierteleffekte zu Stande kommt. Zudem korreliert diese Wahrnehmung deutlich negativ mit dem Mittelwertscore der sozialen Kohäsion der Nachbarschaft und es gibt einen negativen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der Wahrnehmung von Disorder-Phänomenen in und der Zufriedenheit mit der eigenen Wohngegend.

Angeführte Literatur

Birkel, C., Church, D., Erdmann, A., Hager, A. & Leitgöb-Guzy, N. (2022). Sicherheit und Kriminalität in Deutschland – SKiD 2020: Bundesweite Kernbefunde des Viktimisierungssurvey des Bundeskriminalamts und der Polizeien der Länder.

Bosold, V., Gluba, A., Fleischer, S. & Rollheiser, M. (2024). Befragung zu Sicherheit und Kriminalität in Niedersachsen 2023 – Bericht zu Kernbefunden der Studie. Hannover: Landeskriminalamt Niedersachsen.

Brunton-Smith, I., & Sturgis, P. (2011). Do Neighborhoods Generate Fear of Crime? An Empirical Test Using the British Crime Survey. Criminology, 49(2), 331-369.

Bundesministerium des Innern & Bundesministerium der Justiz (Hg.) (2006). Zweiter Periodischer Sicherheitsbericht. Berlin.

Hanslmaier, M. (2019). Nachbarschaften und Kriminalitätsfurcht: Welche Rolle spielen bauliche und soziale Strukturen? Soziale Probleme, 30(1), 81-107. doi: 10.1007/s41059-019-00057-7

Hermann, D., & Dölling, D. (2018). Grundlagen und Praxis der Kommunalen Kriminalprävention. In M. Walsh, B. Pniewski, M. Kober & A. Armborst (Hrsg.), Evidenzorientierte Kriminalprävention in Deutschland : Ein Leitfaden für Politik und Praxis (S. 709-727). Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden.

Jackson, J. (2004). Experience and Expression: Social and Cultural Significance in the Fear of Crime. British Journal of Criminology, 44(6), 946-966.

Lüdemann, C. (2006). Kriminalitätsfurcht im urbanen Raum. KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 58(2), 285-306.

Nee, C., & Meenaghan, A. (2006). Expert Decision Making in Burglars. The British Journal of Criminology, 46(5), 935-949.

Noack, M. (2015). Methodische Probleme bei der Messung von Kriminalitätsfurcht und Viktimisierungserfahrungen. Wiesbaden: Springer VS.

Oberwittler, D., Janssen, H., & Gerstner, D. (2017). Unordnung und Unsicherheit in großstädtischen Wohngebieten – Die überschätzte Rolle von „Broken Windows“ und die Herausforderungen ethnischer Diversität. Soziale Probleme 28(1), 181–205.

Sergiou, C.-S., Gerstner, D., Nee, C., Elffers, H., & van Gelder, J.-L. (2024). Virtual reality-based retrospective think aloud (VR-RTA): a novel method for studying offender decision-making. Crime Science, 13(1), 39. doi: 10.1186/s40163-024-00236-4

Skogan, W. (1986). Fear of Crime and Neighborhood Change. Crime and Justice, 8, 203-229.

Wright, R., & Decker, S. H. (1994). Burglars on the Job: Streetlife and Residential Break-Ins. Boston: Northeastern University Press.