Hinweise zur Methodik

Stichproben­ziehung

Die Sicherheitsbefragung bezieht sich auf die Bevölkerung des Flächenlands Baden-Württemberg und schließt die Einwohnenden ein, die mindestens 16 Jahre alt und in Baden-Württemberg wohnhaft sind. Die Grundgesamtheit umfasste zum Befragungszeitpunkt 9.590.052 Menschen (Stichtag 31.12.2023). Hierfür war eine Stichprobe zu bilden, die sowohl die Menschen des Landes insgesamt, als auch die Fläche repräsentiert. Die Stichprobenbildung erfolgte gemeinsam mit der für die Online-Befragung beauftragten Firma, EDV + Didaktik, Berlin.

Das Land Baden-Württemberg gliedert sich politisch in vier Regierungsbezirke, 35 Land- und 9 Stadtkreise sowie 1.101 Städte und Gemeinden. Von letzteren haben 25 Städte über 50.000 Einwohnende. Diese wurden aufgrund ihrer eigenständigen Struktur (hoher Urbanisierungsgrad) alle in die Stichprobe aufgenommen. Für die verbleibenden 1.076 Städte und Gemeinden erfolgte eine zufallsgenerierte Ziehung auf den Ebenen der vier Regierungsbezirke Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, die zu einer angemessenen Verteilung der Städte und Gemeinden und auch der Landkreise in den Regierungsbezirken führte. Eine Gleichverteilung der 25 großen Städte in den Regierungsbezirken war nicht beabsichtigt, sie wurden aus dem vorgenannten Grund vollumfänglich in die Stichprobe aufgenommen. Das Verfahren führte dazu, dass in jedem Regierungsbezirk ca. 10 % aller Städte und Gemeinden und damit die Menschen im städtischen und ländlichen Bereich in der Stichprobe vertreten waren. Eine Überrepräsentanz ergibt sich für den Regierungsbezirk Stuttgart, da hier eine hohe Bevölkerungsdichte und vergleichsweise viele (10) Städte mit über 50.000 Einwohnenden vorhanden sind.

Regierungs­bezirke Städte über 50.000 Zufällig gezogene Städte und Gemeinden Gesamt Anzahl Städte und Gemeinden im Regierungsbezirk Anteil Städte in Stichprobe (in %)
Freiburg 4 24 28 294 10
Karlsruhe 6 16 22 210 10
Stuttgart 10 27 37 343 11
Tübingen 5 18 23 254 9
Gesamt 25 85 110 1.101 10

Für die Anzahl der in den Städten und Gemeinden zu ziehenden Personen wurde unter Berücksichtigung der sehr unterschiedlichen Zahlen der Einwohnenden eine Staffelung der Anteile gewählt. Diese zielte darauf ab, für die Analyse eine ausreichende Anzahl von Fällen in ganz kleinen Gemeinden in großen Städten zu bekommen. Diese zielte darauf ab, für die Analyse eine ausreichende Anzahl von Fällen in ganz kleinen Gemeinden und eine begrenzte Anzahl von Fällen in großen Städten zu bekommen In den meisten Städten und Gemeinden orientierte sich der Anteil der zu ziehenden Personen am Anteil der über 16-jährigen Bevölkerung des entsprechenden Regierungsbezirks. Die Anwendung dieser Staffelung führte zu einer Anzahl von 181.163 Personen, die zufällig zu ziehen waren.

Regierungs­bezirke Bevölkerung ab 16 Jahre
(%-Anteil von Baden-Württemberg)
Bruttostichprobe Bruttostichprobe
(%-Anteil von Baden-Württemberg)
Freiburg 1.932.784 (20,5 %) 66.967 (3,5 %)
Karlsruhe 2.400.474 (25,4 %) 49.318 (2,1 %)
Stuttgart 3.515.187 (37,3 %) 35.044 (1,0 %)
Tübingen 1.585.696 (16,8 %) 29.834 (1,9 %)
Gesamt 9.434.141 (100 %) 181.163 (1,9 %)

In Baden-Württemberg gibt es kein zentrales Einwohnermelderegister. Die meisten Kommunen des Landes lassen Aufgaben der automatisierten Datenverwaltung durch „Komm.ONE“ wahrnehmen, einer Anstalt des öffentlichen Rechts. 104 Städte der Stichprobe, die ihre Daten durch Komm.ONE verwalten lassen, ließen die Stichprobenziehung auch dort vornehmen. Eine weitere Stadt, die ihre Daten durch Komm.ONE verwalten lässt, zog die Stichprobe selbst. Fünf Städte, die ihre Daten selbst verwalten, veranlassten die Stichprobenziehung selbst.

Erhebungs­instrument

Die landesweite Sicherheitsbefragung erfolgte unter Einsatz eines standardisierten Fragebogens (Freitextantworten waren bei einzelnen Fragen möglich) mit 60 Fragen, bezogen auf soziodemografische Merkmale und die folgenden Themenbereiche:

  • Wohngegend und Lebensumstände (z. B. „Wie zufrieden sind Sie allgemein mit der Wohngegend in der Sie leben?“).
  • Kriminalitätsfurcht und Sicherheitsgefühl (z. B. „Wie oft haben Sie die Befürchtung, dass Ihnen etwas gestohlen werden könnte? Wie sicher fühlen Sie sich nachts ohne Begleitung in Ihrer Wohngegend? “).
  • Bewertung der Polizei und Polizeikontakt (z. B. „Was ist Ihre Meinung über die Polizei im Allgemeinen? Hatten Sie innerhalb der letzten 12 Monate aus irgendwelchen Gründen (…) Kontakt mit der Polizei?“).
  • Erfahrungen mit Kriminalität (z. B. „Ist Ihnen schon jemals Folgendes passiert? Mir ist etwas gestohlen worden, ich wurde Opfer eines Betrugs“)
  • Erfahrungen mit Cyberkriminalität (z. B. „Welche Informationen geben Sie auf Sozialen Medien preis?“).
  • Gesellschaft und gesellschaftliche Zukunft (z. B. „Wie ist Ihre Meinung zu folgenden Aussagen? Ich habe das Gefühl, Teil einer größeren Gemeinschaft zu sein. Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass in der Zukunft tatsächlich Folgendes passiert? Dass Ihre Rente nicht zum Leben ausreicht (…)“).
  • Bekanntheit und Nutzung von Präventionsangeboten (z. B. „Welche polizeilichen Präventionsangebote kennen Sie?).

Die Fragen und Fragestellungen sind an andere, ähnliche Dunkelfeldstudien angelehnt und sollen Vergleiche mit diesen ermöglichen. Die landesweite Sicherheitsbefragung orientierte sich z. B. an der Studie „Sicherheit und Kriminalität in Deutschland“ des BKA (SKiD, Birkel et al. 2022) sowie der „Befragung zu Sicherheit und Kriminalität in Niedersachsen“ des LKA Niedersachsen (Bosold et al. 2024). Bei der vorliegenden Sicherheitsbefragung erhielten auch landesinterne Behörden die Möglichkeit, eigene Fragestellungen einzubringen. So brachte das Landeskriminalamt Baden-Württemberg Fragen zum Thema „Präventionsarbeit im Allgemeinen“ und das Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg eine Frage zum Themenbereich Bewertung der Polizei mit ein.

Die Entwicklung des Fragebogens war von einigen inhaltlichen und funktionalen Tests begleitet. Inhaltliche und funktionale Tests erfolgten zunächst durch die Mitarbeitenden der KriFoBW-Projektgruppe selbst, funktionale Tests auch durch Studierende des Bachelor-Studiengangs „Polizeistudium im Vorbereitungsdienst (B.A.), Studienschwerpunkt – Kriminalpolizei, IT-Ermittlungen/IT-Auswertungen“ an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg. Die abschließende Prüfung der Verständlichkeit der Fragen, der Filterführungen und Plausibilisierungschecks richtete sich in Form eines Pretests an 113 Personen mit unterschiedlichsten demografischen und sozioökonomischen Merkmalen, um die angestrebte Stichprobe möglichst abzubilden. Im Nachgang wurden relevante Hinweise umgesetzt.

Die Programmierung des Fragebogens erfolgte mit einem Online-Umfrage-Tool der Firma Tivian (Unipark) und wurde durch die Firma EDV + Didaktik, Berlin umgesetzt.

Datenerhebung

Für die Sicherheitsbefragung wurde die Methode einer Onlinebefragung (mit Papierfragebogen auf Anfrage, siehe unten) gewählt. Online-Befragungen haben vergleichsweise kurze Feldzeiten, sind kostengünstig und mittlerweile einfach zu realisieren. Sie haben aber aufgrund einer ungleichen Verteilung von Internetzugängen und Kompetenzunterschieden bei der Nutzung ein größeres Repräsentativitätsproblem als andere Erhebungsmethoden, wodurch sich Unterschiede in der Altersverteilung, dem Bildungs- und Berufsstand ergeben können (Bandilla 2015, Ott et al. 2002). Erkenntnisse aus einer Sicherheitsbefragung in Mannheim zur Kriminalitätsfurcht, bei der gleichzeitig zwei Zufallsstichproben gezogen wurden (Online vs. Papierfragebogen), zeigen vergleichsweise sehr geringe Unterschiede bei den Antworten. Online-Sicherheitsbefragungen können auch bei diesem speziellen Themenbereich zuverlässige Ergebnisse liefern (Hermann 2021).

Alle 110 gezogenen Städte und Gemeinden wurden mit einem förmlichen Anschreiben über die Sicherheitsbefragung informiert und um ihr Einverständnis gebeten. 108 Städte erklärten sich mit der Teilnahme einverstanden, zwei Städte mussten nachbesetzt werden. Die Nachziehung erfolgte in denselben Regierungsbezirken, in denen die Städte entfallen waren, das Ziehungsverfahren folgte denselben Regeln.

Die Feldphase der Befragung erstreckte sich vom 21.09.2023 bis zum 31.10.2023 und war primär als Online-Befragung angelegt. Bei Bedarf bestand die Möglichkeit einen Papierfragebogen anzufordern (Mixed-Mode). Für den entsprechenden Postrücklauf wurde ein Zeitfenster bis Mitte November 2023 eingeräumt.

Die Befragten erhielten einmalig postalisch ein Anschreiben mit einem Link bzw. einem QR-Code, um zum Fragebogen zu gelangen, und eine Individualkennung zu dessen Initialisierung. Der optionale Papierfragebogen konnte unter Angabe der Individualkennung angefordert, ausgefüllt und mithilfe eines vorfrankierten Rückumschlags anonym an das Institut für Kriminologische Forschung Baden-Württemberg zurückgesandt werden.

Die Ausfülldauer hing unter anderem damit zusammen, dass sich ein erheblicher Teil der Fragen auf deliktisch unterschiedliche Viktimisierungen richtete und sich die Häufigkeit der Opfersituationen und die darauf aufbauende Anzeigeerstattung individuell erheblich unterscheiden konnte. Im Mittel haben die Befragten etwas mehr als 40 Minuten benötigt. In Papierform erreichte der Fragebogen im DIN-A4-Format einen Umfang von 30 Seiten.

Die Feldphase war von einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Ausführliche Informationen, auch ein FAQ-Katalog, standen auf der projekteigenen Homepage zur Verfügung. Zur einheitlichen Information der Bevölkerung erhielten alle Städte und Gemeinden ein Musterschreiben, mit dem sie in ihren amtlichen Mitteilungsblättern analog oder online über die Sicherheitsbefragung informieren konnten. Einige Städte berichteten in ihren Amtsblättern bzw. auf ihren Homepages über die Sicherheitsbefragung, lokale und überregionale Zeitungen begleiteten die Befragungsphase analog und online. Auch auf den Social-Media-Accounts der Polizei wurden Informationen zur Befragung verbreitet. Da sich angeschriebene Personen insbesondere bei Sicherheitsbefragungen zur Prüfung der Seriosität erfahrungsgemäß an ihre Polizeidienststellen wenden, informierte das Landespolizeipräsidium Stuttgart in einem „LPP-INFO“ vor dem Start der Befragung alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landes über Ziel und Nutzen der Sicherheitsbefragung und bat die Beschäftigten, beruflich und privat für die Teilnahme an der Befragung zu werben. Auch über die E-Mailadresse auf der Homepage meldeten sich einige Bürgerinnen und Bürger direkt bei KriFoBW. Das Interesse an der Befragung war groß, auch nicht angeschriebene Personen wollten sich beteiligten. Rückfragen aus der Bevölkerung, z. B. zur Seriosität des neu eingerichteten Kriminologischen Instituts, sowie der Rechtmäßigkeit der Befragung konnten beantwortet werden.

Zur Förderung der Teilnahmebereitschaft erhielten die Angeschriebenen die Möglichkeit, bei Abschluss des Fragebogens an einer Verlosung von Einkaufsgutscheinen und zwei Helikopterflügen teilzunehmen. Zusätzlich spendete das Ministerium des Innern, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg für jeweils 100 ausgefüllte Fragebögen 5 € an die Stiftung Kinderland. Die Kontaktdaten (E-Mail-Adressen) der Interessierten, die für die Teilnahme an der Verlosung erforderlich waren, erfasste die Fragebogen-Programmsoftware getrennt von den Antworten der Befragung. Beim Papierfragebogen war ein abtrennbarer Teil zur Erfassung der E-Mail-Adresse vorhanden, der von den Befragten zu trennen war und nach Rücksendung unmittelbar beim Posteingang von einer unabhängigen Stelle getrennt gesammelt und weitergeleitet wurde.

Außerdem hatten die Befragten die Möglichkeit, sich für das im Nachgang an die Befragung eingerichtete KriFoBW-Panel anzumelden. Die Sicherheitsbefragung wurde aufgrund ihrer Stichprobenzusammensetzung dazu genutzt, ein möglichst ebenso repräsentatives Panel zu erstellen.

Hinweise zur Auswertung

Die Auswertungen erfolgen durch das Institut für Kriminologische Forschung Baden-Württemberg. Für erste Berichte wurden deskriptive uni- und bivariate Analysen durchgeführt. Dabei wird jeweils angegeben, wie viele Personen bei den einzelnen Analysen berücksichtigt werden können. Die Anzahl gültiger Antworten wird mit (n) bezeichnet. Ergebnisse aus Häufigkeitsanalysen werden mit absoluten Häufigkeiten (Anzahl) und relativen Häufigkeiten (Prozent) berichtet, wobei die Summenbildungen nicht immer exakt 100 Prozent ergeben kann, weil Einzelwerte z.T. auf eine Dezimalstelle gerundet werden. Bei der Analyse von metrisch skalierten Items und Skalen die aus mehreren Antwortitems bestehen, werden zu Vergleichszwecken auch Mittelwerte gebildet (M). Die Erkenntnisse aus bivariaten Analyseverfahren werden in Bezug auf ihre Übertragbarkeit auch grundsätzlich auf ihre statistische Bedeutsamkeit geprüft. Ein Zusammenhang ist dann statistisch bedeutsam (signifikant), wenn mit einer mindestens 95-prozentigen Wahrscheinlichkeit (p) davon auszugehen ist, dass das Ergebnis auf die Grundgesamtheit zutrifft. Ein Ergebnis unter 5 % (p <.05) zeigt einen signifikanten, ein Ergebnis unter 1 % (p <.01) einen sehr signifikanten und unter 0,1 % (p <.001) einen höchst signifikanten Zusammenhang auf. Aufgrund der Stichprobengröße können auch sehr kleine Effekte signifikant sein.

Die Analysen werden grundsätzlich mit dem gewichteten Datensatz vorgenommen. Bei den berichteten Ergebnissen handelt es sich um Schätzungen der Werte- und Merkmalsverteilungen in Bezug auf die mindestens 16-jährige Bevölkerung von Baden-Württemberg.

Hinweise zu den Gruppenunterschieden

Die berichteten Gruppenunterschiede beziehen sich jeweils auf die Fälle bzw. Personen, die bei der spezifischen Frage (z.B. „Wie sicher fühlen Sie sich in Ihrer Wohngegend im Allgemeinen?“) sowie bei den Gruppenmerkmalen (z.B. Alter) einen gültigen Wert aufweisen.

Insgesamt enthält die landesweite Sicherheitsbefragung n=34.329 auswertbare Fälle. Für die Gruppenunterschiede werden die Merkmale Geschlecht, Alter, Migrationshintergrund und Wohnortgröße herangezogen. Die Verteilung nach Kategorien innerhalb dieser Gruppen ist in der untenstehenden Tabelle dargestellt.

Bezüglich der fehlenden Werte bei den Gruppenmerkmalen ist mit den für Bevölkerungsbefragungen typischen Ausfällen zu rechnen, die allesamt minimal sind. Für das Merkmal Geschlecht entfallen 382 Werte, was einem Anteil von 1,1% entspricht. Hierzu zählen auch die Angaben „divers“ (n=50 Befragte) und „Ich kann / möchte mich nicht zuordnen“ (n=127 Befragte). Aufgrund der geringen Stichprobengröße werden die Gruppen „divers“ und „Ich kann / möchte mich nicht zuordnen“ nicht für die hier durchgeführten Gruppenvergleiche herangezogen. Für das Alter fehlen Angaben von n=84 (0,2%) und für den Migrationshintergrund von n=146 (0,4%) befragten Personen. Die Variable Migrationshintergrund wird auf Basis des Geburtsortes der Person und ihrer Eltern (jeweils außerhalb Deutschlands) gebildet. Sie unterscheidet nicht zwischen Personen mit eigener Migrationserfahrung (erste Generation) und Nachkommen von Zugewanderten (zweite Generation). Ist der angegebene Geburtsort mindestens einer der genannten Personen eine bestimmte Region außerhalb des heutigen Deutschlands, wird ein Migrationshintergrund angenommen.

Etwas mehr ungültige Fälle finden sich bei dem Merkmal der Wohnortgröße (n=1849 / 5,4%). Dies ist dadurch bedingt, dass die Mehrheit dieser Fälle die Antwortoption „Ich weiß es nicht“ gewählt hat (n=1672 / 4,9%). Nur 0,5% der Befragten haben hierzu keine Angabe gemacht (n=176).

Nettostich­probe landesweite Sicherheits­befragung

  n gültig % gültig n fehlend % fehlend
Auswertbare Fälle gesamt 34.329 100 %    
Geschlecht        
männlich 16.759 49,4 %    
weiblich 17.188 50,6 %    
gesamt 33.947 100 % 382 1,1 %
Alter        
16 - 25 Jahre 4.488 13,1 %    
26 - 35 Jahre 5.437 15,9 %    
36 - 45 Jahre 5.221 15,2 %    
46 - 55 Jahre 5.324 15,5 %    
56 - 65 Jahre 6.038 17,6 %    
66 - 75 Jahre 4.092 11,9 %    
76 Jahre und älter 3.645 10,6 %    
gesamt 34.245 100 % 84 0,2 %
Migrationshintergrund        
ja 22.374 65,5 %    
nein 11.809 34,5 %    
gesamt 34.183 100 % 146 0,4 %
Wohnortgröße        
unter 5.000 EW 6.853 21,1 %    
5.000 bis unter 20.000 EW 8.448 26,0 %    
20.000 bis unter 50.000 EW 4.987 15,4 %    
50.000 bis unter 100.000 EW 6.147 18,9 %    
über 100.000 EW 6.045 18,6 %    
gesamt 32.480 100 % 1849 5,4 %
Stichproben­beschreibung und Gewichtung

Die Bruttostichprobe besteht aus 181.388 zufällig ausgewählten Einwohnenden Baden-Württembergs, die zum Zeitpunkt der Ziehung das 16. Lebensjahr vollendet hatten. Diese verteilen sich auf 110 Städte und Gemeinden in den vier Regierungspräsidien des Landes. Nach Abschluss der Feldphase, in der von 35.555 Personen Antworten eingingen, waren von 34.329 Personen auswertbare Fragebögen vorhanden. Personen, die den Fragebogen nach Angabe ihrer Soziodemographie abgebrochen haben, wurden aus dem Datensatz ausgeschlossen und in den Analysen nicht berücksichtigt. Die Rücklaufquote beträgt etwa 19 %.

  Anzahl
Bruttostichprobe 181.388*
Bereinigte Bruttostichprobe 177.552
Angefragte Papierfragebögen 581
Eingesendete Papierfragebögen 507
Begonnene Fragebögen 38.640
Zustimmung zur Befragung 35.555
Nettostichprobe (bereinigt) 34.329 (19 %)

*Durch die Nachziehung zweier Städte ergibt sich eine geänderte Zahl zur vorherigen Tabelle im Bereich Stichprobenziehung.

Das Durchschnittsalter der befragten Personen liegt bei 49,3 Jahren (n=34.245). Die Altersgruppe der 56- bis 65-Jährigen ist am größten (17,6 %). Menschen, die 76 Jahre und älter sind, stellen die kleinste Gruppe dar. Die Gruppenanteile sind insgesamt relativ ausgewogen.

Altersgruppen Grundgesamtheit Baden-Württemberg Stichprobe ungewichtet Stichprobe gewichtet
16 - 25 Jahre 10,8 % 12,7 % 13,1 %
26 - 35 Jahre 13,3 % 18,1 % 15,9 %
36 - 45 Jahre 12,9 % 17,2 % 15,2 %
46 - 55 Jahre 12,9 % 16,5 % 15,5 %
56 - 65 Jahre 14,9 % 19,5 % 17,6 %
66 - 75 Jahre 10,3 % 11,4 % 11,9 %
76 Jahre und älter 9,6 % 4,7 % 10,6 %

Von den 34.329 Befragten beantworteten 33.850 Personen den Fragebogen online (98,6 %); 479 (1,4 %) wählten die Möglichkeit des Papierfragebogens. Mit zunehmendem Alter wurde diese Möglichkeit häufiger genutzt. In der Altersgruppe der 16- bis 25-Jährigen wurde kein Papierfragebogen ausgefüllt. In der Gruppe ab 76 Jahren füllten 14,2 % der Befragten einen Papierfragebogen aus. Es zeigt sich, dass auch ältere Personen in der Lage und gewillt sind, den Fragebogen online auszufüllen.  

Fast die Hälfte der Befragten wohnt in Städten und Gemeinden mit weniger als 20.000 Einwohnenden (n=15.997; 48,9 %). 14,9 % (n=4.868) leben in Städten mit über 20.000, 18,2 % (n=5.927) in Städten mit über 50.000 Einwohnenden und 17,9 % (n=5.860) der Befragten wohnen in Städten mit über 100.000 Einwohnenden.

Der Datensatz wurde basierend auf den Daten des Mikrozensus 2023 zur Soziodemographie der baden-württembergischen Bevölkerung nach Alter, Geschlecht und Migrationshintergrund gewichtet. Bei Geschlecht und Alter waren die Abweichungen in der Stichprobe geringfügig, während Personen mit Migrationshintergrund deutlich unterrepräsentiert sind.

  Mikrozensus 2023 ungewichtet gewichtet
Weiblich (%) 50,6 % 50 % 50,4 %
Männlich (%) 49,4 % 49,5 % 49,1 %
Divers/keine Zuordnung (%) k.A. 0,5 % 0,5 %
Alter (Jahre) 49,4 47 49,3
Migrationshintergrund (%) 34,7 %* 24,2 % 34,5 %

*Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Mikrozensus für die Definition des Migrationshintergrunds das Merkmal der Staatsangehörigkeit benutzt („Sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren“), während in der landesweiten Sicherheitsbefragung das Geburtsland als Kriterium herangezogen wurde („im Ausland geboren“).

Angeführte Literatur

Bandilla, W. (2015). Online - Befragungen. Mannheim, GESIS Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften (GESIS Survey Guidelines). DOI: 10.15465/gesis-sg_003

Birkel, C., Church, D., Erdmann, A., Hager, A. & Leitgöb-Guzy, N. (2022). Sicherheit und Kriminalität in Deutschland – SKiD 2020: Bundesweite Kernbefunde des Viktimisierungssurvey des Bundeskriminalamts und der Polizeien der Länder.

Bosold, V., Gluba, A., Fleischer, S. & Rollheiser, M. (2024). Befragung zu Sicherheit und Kriminalität in Niedersachsen 2023 – Bericht zu Kernbefunden der Studie. Hannover: Landeskriminalamt Niedersachsen.

Hermann, D. (2021). Mannheimer Sicherheitsaudit 2020. Verfügbar unter: https://www.mannheim.de/de/file/407273/download?token=9_ZQakTg&destination=/de/admin/content/files.

Ott, T., Swiaczny, F. & Höhn, A. (2002). Papier oder Online?. STANDORT – Zeitschrift für Angewandte Geographie 26, 63–69. https://doi.org/10.1007/s00548-002-0075-3