Fragen zur Bewertung der Polizei

Alter    Geschlecht    Migrationshintergrund    Wohnortgröße   

Erwartungen an die Polizei

Es zeigt sich, dass die Erwartungen an die Polizei generell sehr hoch sind und durchgängig Zustimmungswerte über 90 % erreichen. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Polizeibeamtinnen und -beamten bei ihrer Arbeit und in der Interaktion mit Bürgerinnen und Bürgern einer hohen Erwartungshaltung gerecht werden müssen.

Bei Verwendung der Begrifflichkeit „Erwartung“ ist zu berücksichtigen, dass diese durchaus unterschiedlich interpretiert werden kann. So können Personen diese basierend ihrer bisherigen Erfahrungen mit der bzw. Berichten über die Polizei beantworten oder aber eine generelle Erwartungshaltung berichten. Daran anschließend kann nicht differenziert werden, ob die Personen die abgefragten Aspekte bezogen auf die Gesamtgesellschaft, oder bezogen auf (potentielle) persönliche Interaktionen mit der Polizei erwarten.

Bei einer Betrachtung nach Altersgruppen zeigen sich insbesondere im Bereich technischer Affinität Unterschiede. Die Nutzung moderner Technik wird mit steigendem Alter zunehmend erwartet. Mit 88 % erwarten Personen zwischen 16–25 Jahren am wenigsten und Personen in der Altersgruppe 76 und älter mit 97,4 % am meisten, dass die Polizei moderne Technik nutzt. Dies könnte auf die bereits diskutierte Interpretation des Begriffs „Erwartung“ zurückzuführen sein.

Von der Polizei erwarte ich …
(Anteil stimme eher/völlig zu)
16 - 25 Jahre 26 - 35 Jahre 36 - 45 Jahre 46 - 55 Jahre 56 - 65 Jahre 66 - 75 Jahre 76 Jahre
und älter
Professionalität. 97,6 % 97,9 % 98,4 % 98,5 % 98,8 % 98,5 % 98,8 %
Kompetenz. 98,1 % 97,8 % 98,4 % 98,6 % 98,6 % 98,6 % 98,4 %
Hilfsbereitschaft. 98,0 % 97,7 % 97,9 % 98,3 % 98,5 % 98,6 % 98,8 %
einfache Zugänglichkeit. 96,1 % 95,4 % 96,0 % 96,8 % 96,9 % 97,3 % 98,0 %
Unparteilichkeit. 94,5 % 94,8 % 95,5 % 96,5 % 96,9 % 96,8 % 97,3 %
Freundlichkeit. 95,4 % 94,1 % 94,5 % 94,7 % 96,8 % 97,8 % 95,8 %
die Nutzung moderner Technik. 88,1 % 90,9 % 93,8 % 96,7 % 96,8 % 97,3 % 97,4 %
Verständnis. 93,6 % 91,6 % 91,9 % 93,2 % 94,7 % 96,8 % 97,9 %
Transparenz. 93,0 % 91,7 % 92,4 % 93,7 % 94,5 % 95,6 % 96,2 %
ein gepflegtes Erscheinungsbild. 85,8 % 84,5 % 89,8 % 93,0 % 94,8 % 96,7 % 98,1 %

Bei Berücksichtigung des Geschlechts zeigt sich, dass Frauen in allen Bereichen eine leicht höhere Erwartungshaltung gegenüber der Polizei haben als Männer, wobei hierbei maximal kleine Effektstärken erreicht werden.

Von der Polizei erwarte ich …
(Anteil stimme eher/völlig zu)
männlich weiblich
Professionalität. 97,7 % 99,1 %
Kompetenz. 97,7 % 99,0 %
Hilfsbereitschaft. 97,5 % 99,0 %
einfache Zugänglichkeit. 95,3 % 97,9 %
Unparteilichkeit. 95,1 % 97,0 %
Freundlichkeit. 94,5 % 97,1 %
die Nutzung moderner Technik. 93,5 % 95,5 %
Verständnis. 92,2 % 95,8 %
Transparenz. 92,2 % 95,3 %
ein gepflegtes Erscheinungsbild. 90,1 % 93,3 %

Personen ohne Migrationshintergrund weisen etwas höhere Erwartungswerte auf als Personen mit Migrationshintergrund, wobei hier nur im Bereich Freundlichkeit eine kleine Effektstärke verzeichnet wird.

Von der Polizei erwarte ich …
(Anteil stimme eher/völlig zu)
Mit Migrationshintergrund Ohne Migrationshintergrund
Professionalität. 97,7 % 98,7 %
Kompetenz. 97,8 % 98,7 %
Hilfsbereitschaft. 97,7 % 98,5 %
einfache Zugänglichkeit. 95,6 % 97,1 %
Unparteilichkeit. 94,8 % 96,7 %
Freundlichkeit. 94.2 % 96,6 %
die Nutzung moderner Technik. 92,9 % 95,2 %
Verständnis. 93,3 % 94,4 %
Transparenz. 92,7 % 94,3 %
ein gepflegtes Erscheinungsbild. 90,6 % 92,1 %

Im Bereich der Wohnortgröße können keine Unterschiede bezüglich der Erwartungen an die Polizei zwischen den Gruppen festgestellt werden.

Von der Polizei erwarte ich …
(Anteil stimme eher/völlig zu)
unter 5.000 EW 5.000
bis unter 20.000 EW
20.000
bis unter 50.000 EW
50.000
bis unter 100.000 EW
100.000 EW
und mehr
Professionalität. 98,6 % 98,1 % 98,6 % 98,5 % 98,4 %
Kompetenz. 98,6 % 98,3 % 98,6 % 98,6 % 98,2 %
Hilfsbereitschaft. 98,5 % 98,3 % 98,1 % 98,5 % 98,2 %
einfache Zugänglichkeit. 96,7 % 96,3 % 96,9 % 96,9 % 96,4 %
Unparteilichkeit. 96,3 % 96,0 % 96,6 % 96,2 % 96,0 %
Freundlichkeit. 96,3 % 96,1 % 95,4 % 96,2 % 95,4 %
die Nutzung moderner Technik. 94,9 % 94,5 % 94,8 % 94,7 % 93,8 %
Verständnis. 94,2 % 94,3 % 94,4 % 93,5 % 93,5 %
Transparenz. 93,9 % 93,5 % 93,8 % 93,8 % 94,2 %
ein gepflegtes Erscheinungsbild. 93,0 % 91,1 % 92,0 % 92,1 % 90,2 %
Beurteilung der allgemeinen Polizeiarbeit

Bei der Beantwortung der Fragen zur Meinung über die Polizei im Allgemeinen zeigt sich eine deutliche Varianz in den Zustimmungswerten. Während die Befragten den Fragen, die auf den Aspekt der Gerechtigkeit im Rahmen der Polizeiarbeit abzielen vermehrt zustimmen, stimmen den Aussagen, dass die Polizei ausreichend häufig im öffentlichen Raum ist und diese Internet-Straftaten erfolgreich aufklären kann weniger als die Hälfte der Befragten zu.

Im Folgenden sollen fünf Subskalen betrachtet werden. Dabei werden die auch im Rahmen von SKiD (Birkel et al. 2022) verwendeten Subskalen: Prozessuale Fairness, Distributive Fairness, und effiziente Aufgabenerfüllung mit den zum Teil eigens entwickelten Subskalen Aufklärung Verkehr / Wohnungseinbruchdiebstahl (WED) und Kompetenz Cyber ergänzt. Die Skalen setzten sich aus den in den Abbildungen dargestellten Einzelitems zusammen.

Insgesamt bildet die Skala Prozessuale Fairness, welche erfasst, ob das polizeiliche Handeln als rechtmäßig, angemessen und respektvoll bewertet wird mit 3.07 den höchsten und die Skala Kompetenz Cyber mit 2.7 den niedrigsten Zustimmungswert aus.

Zwischen den Altersgruppen bestehen hinsichtlich der fünf Skalen durchaus Unterschiede. Generell weisen die jüngeren Altersgruppen die niedrigsten und die ältesten die höchsten Zustimmungswerte auf. Insbesondere im Bereich Kompetenz Cyber und Aufklärung Verkehr / WED steigen die Werte bei einer mittleren Effektstärke nahezu linear bis zu den Personen im Alter von 76 und älter an. Über alle Altersgruppen hinweg erreicht die Skala Prozessuale Fairness die höchsten Zustimmungswerte.

Beurteilung der allgemeinen Polizeiarbeit
(Mittelwerte; Wertebereich 1-4)
16 - 25 Jahre 26 - 35 Jahre 36 - 45 Jahre 46 - 55 Jahre 56 - 65 Jahre 66 - 75 Jahre 76 Jahre und älter
Prozessuale Fairness 2,9 2,9 3,1 3,1 3,1 3,1 3,2
Distributive Fairness 2,6 2,6 2,8 2,9 2,9 2,9 3,1
Effektive Aufgabenerfüllung 2,8 2,8 2,8 2,8 2,8 2,8 2,9
Kompetenz Cyber 2,5 2,5 2,6 2,7 2,8 2,9 3,0
Aufklärung Verkehr / WED 2,6 2,6 2,7 2,8 2,9 3,0 3,1

In diesem Bereich zeigen sich kaum Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Lediglich im Bereich Kompetenz Cyber weisen Frauen etwas höhere Werte auf als Männer, wobei indes nur kleine Effektstärken verzeichnet werden können.

Beurteilung der allgemeinen Polizeiarbeit
(Mittelwerte; Wertebereich 1-4)
männlich weiblich
Prozessuale Fairness 3,1 3,1
Distributive Fairness 2,9 2,8
Effektive Aufgabenerfüllung 2,8 2,8
Kompetenz Cyber 2,6 2,8
Aufklärung Verkehr / WED 2,8 2,9

Unter Berücksichtigung des Migrationshintergrunds sind keine Unterschiede bezüglich der Skalen erkennbar.

Beurteilung der allgemeinen Polizeiarbeit
(Mittelwerte; Wertebereich 1-4)
Mit Migrationshintergrund Ohne Migrationshintergrund
Prozessuale Fairness 3,1 3,1
Distributive Fairness 2,8 2,8
Effektive Aufgabenerfüllung 2,8 2,8
Kompetenz Cyber 2,7 2,7
Aufklärung Verkehr / WED 2,8 2,8

Unterschiede zwischen den Wohnortgrößen können – bei einer kleinen Effektstärke – nur für den Bereich distributive Fairness festgestellt werden. Personen in kleinen Orten sprechen der Polizei mehr distributive Fairness zu als Personen in großen Städten.

Beurteilung der allgemeinen Polizeiarbeit
(Mittelwerte; Wertebereich 1-4)
unter 5.000 EW 5.000
bis unter 20.000 EW
20.000
bis unter 50.000 EW
50.000
bis unter 100.000 EW
100.000 EW
und mehr
Prozessuale Fairness 3,1 3,1 3,1 3,1 3,0
Distributive Fairness 2,9 2,9 2,9 2,8 2,7
Effektive Aufgabenerfüllung 2,8 2,8 2,8 2,8 2,8
Kompetenz Cyber 2,8 2,7 2,7 2,7 2,6
Aufklärung Verkehr / WED 2,8 2,8 2,8 2,8 2,8
Diskriminierende Einstellungen und Verhaltens­weisen in der Polizei und Bevölkerung

Die Befragten hatten die Möglichkeit anzugeben, wie viel Prozent der Bevölkerung bzw. der Polizei diskriminierende Einstellungen haben und wie viel Prozent dieser Gruppen sich diskriminierend äußern und / oder verhalten. Es zeigt sich, dass der Polizei generell weniger diskriminierende Einstellungen und Äußerungen / Verhaltensweisen zugesprochen werden als des Gesamtbevölkerung Baden-Württembergs. Etwas mehr als 40 % der Bevölkerung und ¼ der Polizeibeamtinnen und –beamten werden diskriminierende Einstellungen zugeschrieben.

Hinsichtlich des Alters zeigt sich, dass sowohl für die Gesamtbevölkerung als auch für die Polizei der Anteil der vermuteten diskriminierenden Einstellungen bzw. Äußerungen und Verhaltensweisen mit zunehmendem Alter abnehmen. Dies könnte bspw. auf eine höhere Sensibilität jüngerer Personen bezüglich Diskriminierungspraktiken zurückgeführt werden.

Wie viel Prozent der …
(Mittelwerte; Wertebereich 0-100 %)
16 - 25 Jahre 26 - 35 Jahre 36 - 45 Jahre 46 - 55 Jahre 56 - 65 Jahre 66 - 75 Jahre 76 Jahre und älter
Bevölkerung haben Ihrer Meinung nach diskriminierende Einstellungen? 43,7 % 44,5 % 43,5 % 40,9 % 40,1 % 38,2 % 35,4 %
Bevölkerung äußern und / oder verhalten sich Ihrer Meinung nach diskriminierend? 31,7 % 33,7 % 32,7 % 31,4 % 31,2 % 30,7 % 28,7 %
Polizei haben Ihrer Meinung nach diskriminierende Einstellungen? 30,2 % 31,6 % 28,7 % 25,4 % 23,0 % 20,6 % 16,9 %
Polizei äußern und / oder verhalten sich Ihrer Meinung nach diskriminierend? 20,2 % 21,2 % 18,2 % 16,3 % 14,8 % 14,0 % 11,7 %

Frauen bewerten die diskriminierenden Einstellungen und Äußerungen bzw. Verhaltensweisen in beiden Gruppen etwas höher ein als die männlichen Befragten. Hier kann postuliert werden, dass von Diskriminierung betroffene Personen sensibler für Diskriminierung anderer marginalisierter Personen(gruppen) sind (Kaufmann 2022).

Wie viel Prozent der …
(Mittelwerte; Wertebereich 0-100 %)
männlich weiblich
Bevölkerung haben Ihrer Meinung nach diskriminierende Einstellungen? 37,8 % 44,4 %
Bevölkerung äußern und / oder verhalten sich Ihrer Meinung nach diskriminierend? 28,4 % 34,7 %
Polizei haben Ihrer Meinung nach diskriminierende Einstellungen? 23,8 % 27,1 %
Polizei äußern und / oder verhalten sich Ihrer Meinung nach diskriminierend? 15,1 % 18,5 %

Personen mit Migrationshintergrund weisen etwas höhere Werte bezüglich der Verbreitung diskriminierender Einstellungen und Äußerungen bzw. Verhaltensweisen auf als Personen ohne Migrationshintergrund. Allerdings können hier keine Effektstärken festgestellt werden.

Wie viel Prozent der …
(Mittelwerte; Wertebereich 0-100 %)
Mit Migrationshintergrund Ohne Migrationshintergrund
Bevölkerung haben Ihrer Meinung nach diskriminierende Einstellungen? 41,9 % 40,8 %
Bevölkerung äußern und / oder verhalten sich Ihrer Meinung nach diskriminierend? 32,1 % 31,3 %
Polizei haben Ihrer Meinung nach diskriminierende Einstellungen? 27,0 % 24,8 %
Polizei äußern und / oder verhalten sich Ihrer Meinung nach diskriminierend? 18,5 % 16,0 %

Bezüglich der Wohnortgröße zeigen sich Unterschiede nur für den Bereich der Polizei. Mit zunehmender Wohnortgröße schreiben die Befragten der Polizei mehr diskriminierende Einstellungen und Äußerungen bzw. Verhaltensweisen zu. Diese Effektstärken bleiben auf einem kleinen Niveau.

Wie viel Prozent der …
(Mittelwerte; Wertebereich 0-100 %)
unter 5.000 EW 5.000
bis unter 20.000 EW
20.000
bis unter 50.000 EW
50.000
bis unter 100.000 EW
100.000 EW
und mehr
Bevölkerung haben Ihrer Meinung nach diskriminierende Einstellungen? 40,4 % 40,8 % 41,1 % 40,9 % 42,0 %
Bevölkerung äußern und / oder verhalten sich Ihrer Meinung nach diskriminierend? 31,4 % 31,6 % 31,2 % 31,0 % 31,4 %
Polizei haben Ihrer Meinung nach diskriminierende Einstellungen? 23,1 % 24,3 % 25,0 % 26,2 % 29,2 %
Polizei äußern und / oder verhalten sich Ihrer Meinung nach diskriminierend? 15,0 % 15,9 % 16,2 % 17,3 % 19,0 %
Einstellungen zur Polizeiarbeit

Im Rahmen von KriFoBW wurden auch Fragen zur Polizeiarbeit und Bürgerrechten in einer demokratischen Gesellschaft entwickelt. Dabei wurden Items abgefragt, welche auf Transparenz, Rechenschaftspflicht und Alternativen zur Polizei abzielen und dabei auch gesellschaftliche und politische Diskussionen aufgreifen.

Es zeigt sich, dass über 90 % der Befragten der Aussage, dass eine funktionierende Gesellschaft auch ohne eine Polizei auskommt (eher) nicht zustimmen. Fast genauso viele Personen stimmen der Aussage, dass sich die Bevölkerung bei einem vermutetem polizeilichen Fehlverhalten an unabhängige Institutionen wenden können sollte, (eher) zu. Dies steht im Einklang mit den bereits thematisierten Erwartungen an die Polizei im Hinblick auf Gerechtigkeit und Transparenz. Zudem sind mehr als die Hälfte der Befragten sind der Meinung, dass polizeiliches Verhalten mittels privater Handyaufzeichnungen festgehalten werden und nahezu ¾ sind der Ansicht, dass die Polizei ihr Verhalten gegenüber der Bevölkerung immer rechtfertigen sollte.

Gruppenunterschiede mit kleinen Effektstärken zeigen sich bezüglich des Alters in fast allen Bereichen. So unterscheiden sich die Gruppen hinsichtlich der Fragen nach privaten Handyaufzeichnungen und der Rechtfertigung des polizeilichen Verhaltens. Diese Aspekte finden insbesondere bei jüngeren und älteren Personen höhere Zustimmungswerte, sodass sich in diesen Bereichen ein u-förmiger Verlauf ergibt.

(Anteil trifft (eher) zu) 16 - 25 Jahre 26 - 35 Jahre 36 - 45 Jahre 46 - 55 Jahre 56 - 65 Jahre 66 - 75 Jahre 76 Jahre und älter
In den letzten Jahren ist eine Verrohung unserer Gesellschaft spürbar. 80,2 % 84,3 % 87,6 % 91,8 % 93,8 % 94,9 % 94,2 %
Die Polizei sollte ihr Verhalten gegenüber Bürgerinnen und Bürgern immer rechtfertigen. 79,3 % 71,1 % 66,6 % 66,4 % 71,6 % 79,9 % 83,6 %
Polizeiliches Verhalten sollte auch mittels privater Handy-Aufzeichnungen festgehalten werden. 69,4 % 63,0 % 55,0 % 49,9 % 50,0 % 55,7 % 61,4 %
Bei vermutetem polizeilichen Fehlverhalten sollten sich Bürgerinnen und Bürger an unabhängige Institutionen (z.B. Bürgerbeauftragte) wenden können. 95,3 % 93,0 % 91,7 % 91,1 % 91,9 % 92,1 % 90,9 %
Eine funktionierende Gesellschaft kommt auch ohne eine Polizei aus. 9,7 % 9,3 % 7,9 % 5,2 % 4,5 % 4,9 % 4,8 %

Hinsichtlich des Geschlechts sind nur kleine Effektstärken für die Frage „Eine funktionierende Gesellschaft kommt auch ohne eine Polizei aus“ nachweisbar. Männer verzeichnen hier etwas höhere Zustimmungswerte als Frauen.

(Anteil trifft (eher) zu) männlich weiblich
In den letzten Jahren ist eine Verrohung unserer Gesellschaft spürbar. 88,8 % 91,4 %
Die Polizei sollte ihr Verhalten gegenüber Bürgerinnen und Bürgern immer rechtfertigen. 73,5 % 72,7 %
Polizeiliches Verhalten sollte auch mittels privater Handy-Aufzeichnungen festgehalten werden. 57,4 % 56,6 %
Bei vermutetem polizeilichen Fehlverhalten sollten sich Bürgerinnen und Bürger an unabhängige Institutionen (z.B. Bürgerbeauftragte) wenden können. 91,0 % 93,4 %
Eine funktionierende Gesellschaft kommt auch ohne eine Polizei aus. 7,8 % 5,2 %

Wird der Migrationshintergrund der Personen berücksichtigt, so zeigt sich, dass Personen ohne Migrationshintergrund den Aussagen „Polizeiliches Verhalten sollte auch mittels privater Handy-Aufzeichnungen festgehalten werden.“ und „Eine funktionierende Gesellschaft kommt auch ohne eine Polizei aus.“ etwas seltener zustimmen und der Aussage „In den letzten Jahren ist eine Verrohung unserer Gesellschaft spürbar.“ etwas häufiger zustimmen. In allen drei Bereichen treten nur kleine Effektstärken auf.

(Anteil trifft (eher) zu) Mit Migrationshintergrund Ohne Migrationshintergrund
In den letzten Jahren ist eine Verrohung unserer Gesellschaft spürbar. 85,6 % 92,0 %
Die Polizei sollte ihr Verhalten gegenüber Bürgerinnen und Bürgern immer rechtfertigen. 74,7 % 72,5 %
Polizeiliches Verhalten sollte auch mittels privater Handy-Aufzeichnungen festgehalten werden. 64,4 % 53,5 %
Bei vermutetem polizeilichen Fehlverhalten sollten sich Bürgerinnen und Bürger an unabhängige Institutionen (z.B. Bürgerbeauftragte) wenden können. 93,6 % 91,6 %
Eine funktionierende Gesellschaft kommt auch ohne eine Polizei aus. 9,2 % 5,3 %

Hinsichtlich der Wohnungsgröße zeigen sich kleine Unterschiede. Während eine unabhängige Beschwerdestelle in allen Gruppen auf einem hohen Niveau über 90 % liegt, stimmen Personen mit zunehmender Wohnortgröße den Aussagen „In den letzten Jahren ist eine Verrohung unserer Gesellschaft spürbar.“ und „Eine funktionierende Gesellschaft kommt auch ohne eine Polizei aus.“ weniger zu. Umgekehrt steigt mit zunehmender Wohnortgröße die Zustimmung in den Bereichen, welche auf Transparenz der Polizeiarbeit abzielen („Die Polizei sollte ihr Verhalten gegenüber Bürgerinnen und Bürgern immer rechtfertigen.“ und „Polizeiliches Verhalten sollte auch mittels privater Handy-Aufzeichnungen festgehalten werden.“).

(Anteil trifft (eher) zu) unter 5.000 EW 5.000
bis unter 20.000 EW
20.000
bis unter 50.000 EW
50.000
bis unter 100.000 EW
100.000 EW
und mehr
In den letzten Jahren ist eine Verrohung unserer Gesellschaft spürbar. 92,0 % 91,2 % 90,0 % 89,8 % 87,8 %
Die Polizei sollte ihr Verhalten gegenüber Bürgerinnen und Bürgern immer rechtfertigen. 69,3 % 71,1 % 73,1 % 74,6 % 77,7 %
Polizeiliches Verhalten sollte auch mittels privater Handy-Aufzeichnungen festgehalten werden. 52,6 % 55,8 % 56,1 % 58,7 % 60,5 %
Bei vermutetem polizeilichen Fehlverhalten sollten sich Bürgerinnen und Bürger an unabhängige Institutionen (z.B. Bürgerbeauftragte) wenden können. 91,0 % 91,4 % 91,6 % 92,9 % 94,1 %
Eine funktionierende Gesellschaft kommt auch ohne eine Polizei aus. 6,9 % 6,7 % 6,1 % 6,1 % 5,9 %
Veränderung Einstellungen

Es wird deutlich, dass sich die unterschiedlichen (medialen) Berichte über die Polizei durchaus auf die Einstellungen gegenüber Polizeibeamtinnen und –beamten auswirken.

Berichte über den Umgang mit den Klimaprotesten sowie über Übergriffe und Gewalt gegen die Polizei wirken sich insgesamt eher positiv auf die Einstellung gegenüber der Polizei aus. Berichte über rechtsradikale Chatgruppen haben unter allen der abgefragten Faktoren den stärksten negativen Einfluss.

Es zeigt sich, dass eigene persönliche Erfahrungen für 60 % der befragten Personen keinen Einfluss auf die Einstellungen gegenüber Polizeikräften haben. Für jeweils zwei von zehn Personen führt der Kontakt zu einer Verschlechterung bzw. Verbesserung der Einstellung. Wird die Teilgruppe der Personen, welche in den vergangenen zwölf Monate – sowohl innerhalb als auch außerhalb Baden-Württembergs – Kontakt zur Polizei hatten, zeigt sich, dass dieser Kontakt bei ¼ der Personen zu einer Verschlechterung und bei 29 % der Personen zu einer Verbesserung der Einstellung gegenüber der Polizei führte. Bei etwas weniger als der Hälfte (46 %) dieser Befragten haben persönliche Erfahrungen keine Veränderung herbeigeführt.

Gehorsamspflicht

Die Gehorsamkeitspflicht ist generell eher stark ausgeprägt, mit Mittelwerten zwischen 5.97 und 6.66. Die Mehrzahl der befragten Personen sehen es als ihre Pflicht, die Entscheidungen der Polizei zu akzeptieren bzw. den Anweisungen Folge zu leisten, auch wenn sie diese nicht verstehen bzw. mit diesen nicht einverstanden sind. Etwas weniger, aber immernoch mehr als die Hälfte, sehen es als ihre Pflicht, den Anweisungen folge zu leisten, auch wenn sie die Behandlung durch die Polizei nicht gut finden. Lediglich 5,4 – 7,9 % der Befragten geben an die abgefragten Verhaltensweisen gar nicht als ihre Pflicht zu erachten. Demgegenüber sehen es 13.7 – 18.7 % als voll und ganz ihre Pflicht an. Hier wird erneut deutlich, dass die Bevölkerung einen hohen Anspruch an die Polizei hat und von dieser auch Transparenz und Fairness einfordert. Um eine erfolgreiche Interaktion zwischen der Bevölkerung und der Polizei zu gewährleisten gilt es diese Aspekte in der Interaktion zu berücksichtigen.

Zwischen den Altersgruppen zeigen sich leichte Unterschiede bezüglich der wahrgenommenen Pflichten gegenüber der Polizei. Diese beziehen sich insbesondere auf die Altersgruppe der 16–25-Jährigen. Hier zeigen sich für alle drei Bereiche die vergleichsweise niedrigsten Mittel- und somit Zustimmungswerte. In allen Altersgruppen ist erkennbar, dass der Pflicht „zu tun, was die Polizei mir sagt, auch wenn ich die Gründe nicht verstehe oder mit diesen nicht einverstanden bin.“ die höchsten Werte erreicht.

Es ist meine Pflicht, …
(Mittelwerte; Wertebereich 0-10)
16 - 25 Jahre 26 - 35 Jahre 36 - 45 Jahre 46 - 55 Jahre 56 - 65 Jahre 66 - 75 Jahre 76 Jahre und älter
zu tun, was die Polizei mir sagt, auch wenn ich die Art und Weise, wie die Polizei mich behandelt, nicht gut finde. 5,2 5,8 6,1 6,3 6,1 6,0 6,1
die Entscheidungen der Polizei zu akzeptieren, auch wenn ich damit nicht einverstanden bin. 6,0 6,3 6,6 6,7 6,7 6,6 6,7
zu tun, was die Polizei mir sagt, auch wenn ich die Gründe nicht verstehe oder mit diesen nicht einverstanden bin. 6,1 6,5 6,7 7,0 6,9 6,7 6,8

Zwischen den Geschlechtern gibt es keine Unterschiede hinsichtlich der wahrgenommenen Pflichten gegenüber der Polizei.

Es ist meine Pflicht, …
(Mittelwerte; Wertebereich 0-10)
männlich weiblich
zu tun, was die Polizei mir sagt, auch wenn ich die Art und Weise, wie die Polizei mich behandelt, nicht gut finde. 6,1 5,9
die Entscheidungen der Polizei zu akzeptieren, auch wenn ich damit nicht einverstanden bin. 6,6 6,5
zu tun, was die Polizei mir sagt, auch wenn ich die Gründe nicht verstehe oder mit diesen nicht einverstanden bin. 6,7 6,6

Zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund gibt es kaum Unterschiede mit Blick auf die wahrgenommenen Pflichten gegenüber der Polizei. Deskriptiv zeigen Personen ohne Migrationshintergrund leicht höhere Werte auf; eine Effektstärke kann nicht festgestellt werden.

Es ist meine Pflicht, …
(Mittelwerte; Wertebereich 0-10)
Mit Migrationshintergrund Ohne Migrationshintergrund
zu tun, was die Polizei mir sagt, auch wenn ich die Art und Weise, wie die Polizei mich behandelt, nicht gut finde. 5,8 6,1
die Entscheidungen der Polizei zu akzeptieren, auch wenn ich damit nicht einverstanden bin. 6,4 6,6
zu tun, was die Polizei mir sagt, auch wenn ich die Gründe nicht verstehe oder mit diesen nicht einverstanden bin. 6,5 6,7

Bezüglich der Wohnortgröße gibt es keine Unterschiede bezüglich der wahrgenommenen Pflichten gegenüber der Polizei. Personen in Städten mit 100.000 Einwohnenden und mehr weisen deskriptiv die niedrigsten Werte auf; eine Effektstärke ist nicht zu eruieren.

Es ist meine Pflicht, …
(Mittelwerte; Wertebereich 0-10)
unter 5.000 EW 5.000
bis unter 20.000 EW
20.000
bis unter 50.000 EW
50.000
bis unter 100.000 EW
100.000 EW
und mehr
zu tun, was die Polizei mir sagt, auch wenn ich die Art und Weise, wie die Polizei mich behandelt, nicht gut finde. 6,0 5,9 6,0 6,1 5,9
die Entscheidungen der Polizei zu akzeptieren, auch wenn ich damit nicht einverstanden bin. 6,6 6,6 6,6 6,6 6,4
zu tun, was die Polizei mir sagt, auch wenn ich die Gründe nicht verstehe oder mit diesen nicht einverstanden bin. 6,7 6,7 6,7 6,7 6,5

Letzter Polizeikontakt

Häufigkeit und Örtlichkeit des Polizeikontakts

Insgesamt gibt 1/3 der Befragten an, innerhalb der vergangenen 12 Monaten einen Polizeikontakt gehabt zu haben. Davon fand ein Großteil innerhalb Baden-Württembergs statt. Knapp 5 % innerhalb Deutschlands und 1 % im Ausland. In den folgenden Analysen werden die Polizeikontakte berücksichtigt, welche in Baden-Württemberg stattgefunden haben.

Bei Betrachtung der Polizeikontakte innerhalb der vergangenen 12 Monate nach Altersgruppen zeigt sich, sowohl insgesamt als auch innerhalb Baden-Württembergs, dass Polizeikontakte mit zunehmendem Alter abnehmen. Während mehr als ein Drittel der Personen zwischen 16 und 25 einen polizeilichen Kontakt angibt, wird dies von weniger als einem Viertel der Personen ab 76 berichtet.

  16 - 25 Jahre 26 - 35 Jahre 36 - 45 Jahre 46 - 55 Jahre 56 - 65 Jahre 66 - 75 Jahre 76 Jahre
und älter
Polizeikontakt insgesamt 39,6 % 38,1 % 38,4 % 37,5 % 31,8 % 27,0 % 24,8 %
Polizeikontakt in Baden-Württemberg 37,5 % 36,4 % 37,3 % 36,1 % 30,7 % 25,9 % 23,8 %

Werden die Polizeikontakte nach Geschlecht betrachtet, können leichte Unterschiede zwischen den Geschlechtern festgestellt werden. Männer haben etwas häufiger Kontakt mit der Polizei als Frauen.

  männlich weiblich
Polizeikontakt insgesamt 37,0 % 31,5 %
Polizeikontakt in Baden-Württemberg 35,4 % 30,3 %

Ob eine Person über einen Migrationshintergrund verfügt oder nicht, steht in keinem Zusammenhang damit, inwiefern ein Polizeikontakt in den vergangenen Monaten stattgefunden hat.

  Mit Migrationshintergrund Ohne Migrationshintergrund
Polizeikontakt insgesamt 34,3 % 34,2 %
Polizeikontakt in Baden-Württemberg 33,0 % 32,9 %

Im Hinblick auf die Wohnortgröße deutet sich ein linearer Verlauf an. Mit zunehmender Wohnortgröße wird von einem etwas größeren Anteil der Personen von Polizeikontakten berichtet. Für diesen signifikanten Unterschied lässt sich keine Effektstärke eruieren.

  unter 5.000 EW 5.000
bis unter 20.000 EW
20.000
bis unter 50.000 EW
50.000
bis unter 100.000 EW
100.000 EW
und mehr
Polizeikontakt insgesamt 30,9 % 34,7 % 35,0 % 35,2 % 36,9 %
Polizeikontakt in Baden-Württemberg 29,6 % 33,3 % 33,7 % 33,9 % 35,6 %
Hauptgrund des Polizeikontakts

Es zeigt sich, dass für fast jede Dritte Person der Polizeikontakt im Kontext der Meldung einer Straftat oder Ordnungswidrigkeit stattfindet, was den größten Teil an Polizeikontakten ausmacht. Circa eine von zehn Personen gibt an, dass sie Auskunft oder Hilfe gesucht bzw. einen Verkehrsunfall hatte in welchem der Polizeikontakt stattfand. Demnach kann angenommen werden, dass mehr als die Hälfte der Befragten den Polizeikontakt eigeninitiativ eingeleitet hat. Weitere 10 % geben an der Polizei Hinweise gegeben zu haben. Von der Polizei kontrolliert wurden 11 % der Befragten, wobei diese Form des Kontaktes von der Polizei initiiert wird. Auf Basis der vorliegenden Daten kann allerdings nicht unterschieden werden in welchem Kontext die Polizeikontrolle stattgefunden hat.

Grafik demnächst verfügbar

Auch wenn die Befragung anonym stattgefunden hat, kann nicht ausgeschlossen werden, dass eine Polizeikontrolle aus Gründen der sozialen Erwünschtheit weniger häufig angegeben wird als andere Formen des Polizeikontaktes.

Zufriedenheit mit dem Polizeikontakt

Die Zufriedenheit mit dem letzten Polizeikontakt ist generell sehr hoch. ¾ der Personen, welche in den letzten 12 Monaten einen Polizeikontakt hatten, geben an, dass sie mit diesem zumindest eher zufrieden waren.

Mit dem Polizeikontakt am wenigsten zufrieden sind mit 69 % Personen in der Altersgruppe zwischen 16 und 25 Jahren. Zudem geht die Zufriedenheit in der höchsten Altersgruppe nochmals etwas zurück, sodass sich ein leicht u-förmiger Verlauf abzeichnet.

(Anteil eher/sehr zufrieden) 16 - 25 Jahre 26 - 35 Jahre 36 - 45 Jahre 46 - 55 Jahre 56 - 65 Jahre 66 - 75 Jahre 76 Jahre
und älter
Zufriedenheit 69,1 % 72,3 % 73,8 % 77,5 % 78,8 % 80,5 % 76,2 %

Sowohl Dreiviertel der männlichen als auch der weiblichen Befragten gibt an, mit dem letzten Polizeikontakt zumindest eher zufrieden gewesen zu sein.

(Anteil eher/sehr zufrieden) männlich weiblich
Zufriedenheit 75,0 % 75,7 %

Zwischen den Befragten mit und ohne Migrationshintergrund können keine Unterschiede bezüglich der Zufriedenheit mit dem letzten Polizeikontakt festgestellt werden.

(Anteil eher/sehr zufrieden) Mit Migrationshintergrund Ohne Migrationshintergrund
Zufriedenheit 72,9 % 76,4 %

Die Wohnortgröße hat keinen Einfluss darauf, wie zufrieden die Befragten mit ihrem letzten Polizeikontakt sind.

(Anteil eher/sehr zufrieden) unter 5.000 EW 5.000
bis unter 20.000 EW
20.000
bis unter 50.000 EW
50.000
bis unter 100.000 EW
100.000 EW
und mehr
Zufriedenheit 74,0 % 75,2 % 76,1 % 75,2 % 76,8 %
Bewertung des Polizeikontakts

Im Rahmen ihres letzten Polizeikontaktes nehmen die Befragten sowohl eine hohe prozessuale als auch distributive Fairness wahr. Mehr als 85 % der Personen geben an, auf (eher) verständliche, hilfsbereite und kompetente Polizeikräfte gestoßen zu sein. Zudem verliefen die Kontakte für mehr als 70 % (eher) transparent und mehr als 80 % hatten (eher) das Gefühl, dass sich die Polizei ausreichend Zeit für sie genommen hat. Etwas mehr als die Hälfte haben sich zudem über den weiteren Verlauf und etwaige Angebote und Möglichkeiten (eher) informiert gefühlt. Weniger als 10 % fühlten sich (eher) unfair behandelt. Maximal 1/3 nehmen zumindest eher eine mangelnde Effizienz der Polizeiarbeit wahr. Sei es im Sinne einer zu langsamen oder wenig umfangreichen Reaktion oder einer generellen Überlastung.

Die Einzelitems konnten zu drei Skalen zusammengefasst werden, welche im Folgenden auf Gruppenunterschiede verglichen werden.

Die in der Interaktion wahrgenommenen Aspekte Fairness und Informationen werden mit zunehmendem Alter etwas besser bewertet. Demgegenüber wird eine mangelnde Effizienz mit steigendem Alter etwas seltener attestiert.

Bewertung letzter Polizeikontakt
(Mittelwerte; Wertebereich 1-4)
16 - 25 Jahre 26 - 35 Jahre 36 - 45 Jahre 46 - 55 Jahre 56 - 65 Jahre 66 - 75 Jahre 76 Jahre
und älter
Fairness 3,3 3,4 3,5 3,5 3,6 3,6 3,6
Informationen 2,5 2,6 2,7 2,9 2,9 2,9 2,9
mangelnde Effizienz 1,9 2,0 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6

Zwischen weiblichen und männlichen Befragten sind keine Unterschiede bezüglich der drei Bereiche erkennbar.

Bewertung letzter Polizeikontakt
(Mittelwerte; Wertebereich 1-4)
männlich weiblich
Fairness 3,4 3,5
Informationen 2,7 2,8
mangelnde Effizienz 1,9 1,8

Das Vorliegen eines Migrationshintergrundes hat nur im Bereich Fairness einen leichten Einfluss auf die Bewertung des Polizeikontaktes. Personen ohne Migrationshintergrund erreichen hier etwas höhere Zustimmungswerte.

Bewertung letzter Polizeikontakt
(Mittelwerte; Wertebereich 1-4)
Mit Migrationshintergrund Ohne Migrationshintergrund
Fairness 3,4 3,5
Informationen 2,7 2,8
mangelnde Effizienz 1,9 1,8

Die Wohnortgröße steht in keinem Zusammenhang mit der Bewertung des letzten Polizeikontaktes.

Bewertung letzter Polizeikontakt
(Mittelwerte; Wertebereich 1-4)
unter 5.000 EW 5.000
bis unter 20.000 EW
20.000
bis unter 50.000 EW
50.000
bis unter 100.000 EW
100.000 EW
und mehr
Fairness 3,5 3,5 3,5 3,5 3,5
Informationen 2,8 2,8 2,7 2,7 2,7
mangelnde Effizienz 1,8 1,8 1,9 1,9 1,9
Angeführte Literatur

Birkel, C., Church, D., Erdmann, A., Hager, A. & Leitgöb-Guzy, N. (2022). Sicherheit und Kriminalität in Deutschland – SKiD 2020: Bundesweite Kernbefunde des Viktimisierungssurvey des Bundeskriminalamts und der Polizeien der Länder.